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1. Grundzüge der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 14

1902 - Leipzig : Poeschel
14 Das Meer. Seefahrer in den Straßen große Vorsicht und lassen die Schiffe z. B. auf der Nordfeite der Gibraltarstraße, also unmittelbar unter den englischen Kanonen leichter einwärts, auf der Südseite leichter aus- wärts gelangen. Die übrigen Strömungen im Mittelmeer werden von den Winden hervorgerufen, gehen also im Sommer vorwiegend westwärts, im Winter ostwärts. An der südfranzösischen Küste geht eine ziemlich beständige Strömung nach Westen, an der nordägyp- tischen eine solche nach Osten, jene die Rhonemündung und die westlich davon gelegenen Häfen, diese die östlichen Nilarme ver- sandend. Die Gezeiten sind natürlich schwache. Deshalb sind auch an den Strommündungen keine Welthäsen aufgeblüht, und andere Häfen sind seit dem Zeitalter der tiefgehenden Seeschiffe von ihrer Höhe herabgesunken (Venedig, Pisa u. a.). Bei Trieft steigt die Flut nur m, in der großen Syrte 2 m. Daß die Gezeiten im Mittelmeere merk- licher sind, als in der Ostsee und im Schwarzen Meere, erklärt sich aus der bedeutenden Größe des Mittelmeeres. Auch durch den starken Salzgehalt (gegen 4°/») und durch die Temperatur, die bis ans den Grund eine sehr hohe ist (bei 4000 m noch 12,7° C.), ist das Mittelmeer von dem Atlantischen Ozeane verschieden. Der senkrechte Kreislauf des Waffers ist in- folge des letztgenannten Umstandes viel weniger lebhaft als in dem Ozean, und die tieferen Wasserschichten sind daher arm an Sauerstoff und an organischem Leben. § 8. In den oberflächlichen Wasserschichten nur ist ein reicheres Tierleben vorhanden, als in anderen Teil- meeren des Atlantischen Ozeans. In der Tiergeographie bezeichnet man das Mittelmeer als das Reich der Lippfische, vom praktischen Standpunkte aus dürfte man es aber vielleicht ebensogut das Reich des Thunfisches und der Edelkoralle nennen. Der Thun- fisch, der bereits von den Griechen und Phöniziern eifrig gefangen wurde, bildet namentlich in Italien und Frankreich eine beliebte Speise. Die Edelkoralle findet sich besonders im westlichen Mittelmeere (bei Algier, Tunis, Sizilien, Sardinien und Neapel); die Badeschwämme im östlichen Mittelmeere (bei Syrien, den Spo- raden und Tunesien). Außer den drei genannten Produkten liefert das Mittelmeer noch zahlreiche Seefifch-, Seekrebs- und
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