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1. Grundzüge der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 121

1902 - Leipzig : Poeschel
Die einzelnen Staaten: Das Deutsche Reich. 121 nächst Hamburg der erste Hafenplatz Deutschlands (mit einer Schiffahrts- bewegung von 5,4 Mill. Tonnen). Daß auch die deutschen Landwege und Eisenbahnen in Berlin einen natürlichen Hauptknotenpunkt finden mußten, ist hieraus sowie aus seiner zentralen Lage innerhalb des deutschen Tieflandes begreiflich, umsomehr als die Verkehrsstraßen in der Nähe von Berlin kaum irgend welche natürlichen Schwierigkeiten fanden. Die ganze, in den Hauptteilen (Unter den Linden, Friedrichstraße, Wilhelmstraße ?e.) echt weltstädtische Anlage von Berlin und ebenso die Mehrzahl der Glanzbauten der Stadt atmen zumeist den Geist der neuen Zeit, der sie ihre Entstehung verdanken. Zahlreiche großartige Bauten und Denkmäler (das Schloß, das Reichstagsgebäude, das Museum, die National- galerie, die Universität, die Denkmäler Wilhelms I und Friedrichs H, das Brandenburger Tor, die Siegessäule zc.) verraten die hohe politische und geistige Bedeutung der Stadt, dagegen fehlt es auch nicht an solchen, die die imposant entwickelte Industrie und Handelstätigkeit und den Reichtum des Berliner Bürgertums kund geben (das Rathaus, die Börse, die Kaisergalerie, das Gewerbemuseum, das Borsigsche Etablissement, die Stadtbahn?e.). Fast jeder Zweig der Industrie ist würdig vertreten, namentlich aber die Maschinen- und Eisenwarenfabrikation, der Bronzeguß, die Chemikalienindustrie, die Herstellung elektrischer Apparate (Siemens & Halske), die Leder- und Papierver- arbeitung, die Tuch-, Seiden- und Bekleidungsindustrie, die Möbelindustrie, die Verfertigung wissenschaftlicher Instrumente, die Porzellanfabrikation und die eigentliche Kunst- und Luxusindustrie. Für den Handel ist Berlin vor allen Dingen auch wichtig als Hauptmarkt für Getreide, Wolle und Spiritus sowie als erster Geldmarkt Deutschlands (Sitz der Reichsbank und mehrerer Dutzend an- derer Banken). Bezüglich des Buchhandels steht es im Wettbewerbe mit Leipzig. Charlottenburg (189 000 E.), die größte Vorstadt, enthält die „Tech- nische Reichsanstalt", eine großartige polytechnische Schule, den zoologischen Garten Berlins, und fabriziert Maschinen, Steingut, Glas und Chemikalien. Spandau (65 000 E.), an der Vereinigung von Spree und Havel, besitzt in seiner Eigenschaft als Festung eine große Kanonengießerei und Gewehr- und Pulverfabrik und treibt bedeutende Schiffahrt; Potsdam (60 000 E.), zwischen mehreren Havelseen malerisch gelegen, ist außer als zweite Residenz auch durch Seidenindustrie, Jnstrumentensabrikation und Gartenbau wichtig; Brandenburg (49 000 E.), ebenfalls an der Havel, die alte Hauptstadt der Mark, durch Tuch-, Maschinen- und Fahrradfabrikation und Spargel- kultur; Rathenow (21000 E.) durch Fabrikation optischer Instrumente; N e u - R u p p i n (17 000 E.) durch Tuchfabrikation; Wittenberge«, d. Elbe, als Eifenbahnknoten; Prenzlau (20000 E.) als Hauptstadt der fruchtbaren Uckermark und durch Getreide- und Viehhandel; Eberswalde (22 000 E.), am Finowkanal, durch seine Forstlehranstalt und Eisen- und Papierindustrie; Oderberg durch Holzhandel;Rüdersdorf durch Kalksteinbrüche; L u ck e n - walde (21000 E.) durch Tuchindustrie. Nahe bei letzterem liegt das unbenutzte Steinsalzlager von Sperenberg; bei Baruth eine große Glashütte.
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