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1. Grundzüge der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 144

1902 - Leipzig : Poeschel
144 Europa. wichtigste Markt Nordbayerns und treibt Weinhandel, Pianofortefabrikation und Maschinenindustrie; Aschaffenburg Papierfabrikation. 6. Mittelfranken: Ansbach (18 000 ©.), Eisenbahnkreuzungspunkt, treibt Hopfenkultur. Nürnberg (261000 E.), au der Pegnitz und an der Stelle, wo sich das Main - Regnitztal am stärksten dem Donaustrom nähert, spielte bereits während der Blütezeit der italienischen Handelsrepubliken eiue hervorragende Rolle. Daher auch seine mittelalterlichen Glanzbauten (Sebal- dus- und Laurentiuskirche, Burg, Rathaus) und der alte Ruf seiner Industrie- tätigkeit und seines Erfindungsgeistes. Im Zeitalter der Eisenbahnen — von Nürnberg nach Fürth wurde 1835 die erste deutsche Dampfeisenbahn gebaut — ist es neben München die bedeutendste Handelsstadt Bayerns geblieben, be- sonders im Geldverkehr, in Kolonialwaren und Feldsrüchten. Im Hopfen- Handel ist es der erste Weltmarkt. Die Industrie erstreckt sich auf Spiel- und Galanteriewaren („Nürnberger Tand!"), Kurzwaren, Zinnwaren, Bleistifte (Firma Faber im nahen Dorfe Stein!), Bier, Maschinen, elektrische Anlagen (Schuckert!), Farbwaren. — Fürth (54 000 E.), an der Regnitz und Pegnitz und am Ludwigskanale, entfaltet eine beträchtliche Handels- und Industrie- tätigkeit (iu Geweben, Spiegeln und „Nürnberger Waren"). — Die Universi- tätsstadt Erlangen (23 000 E.), an der Regnitz und am Ludwigskanale, erzeugt Webwaren und Bier; Schwabach Nadeln; Solnhosen, an der Altmühl, lithographischen Schiefer. 7. Schwaben und Neuburg: Nördlingen, im fruchtbaren Donau- Ries, treibt Produktenhandel. — Augsburg (89 000 E.), an Lech und Wertach und vor dem Splügen und Brenner, war während des Mittelalters Haupt- stapelplatz für die aus Venedig und Genua kommenden Waren, und eine Reihe von Bauten (das Rathaus mit dem Goldenen Saale, das bischöfliche — jetzt königliche — Palais, das Fuggersche Palais) zeugt von dieser Glanzzeit (der Fugger, Welser, Peutinger!). Einen großen Teil der italienischen Handels- beziehungen hat Augsburg bis heute erhalten, und neben München und Nürn- berg ist es der wichtigste bayrische Eisenbahnknotenpunkt und der wichtigste Geldmarkt. Die Wasserkräfte seiner Flüsse begünstigen seine Industrie in Baumwolle, Lein, Wolle und Maschinen. Von seinen alten Luxusgewerbszweigen haben die Gold-, Silber- und Tischlerarbeiten ihren Ruf am besten bewahrt. — Kempten (19 000 E.), an der Jller, ist Eisenbahnkreuzungspunkt mit Baum- Wollindustrie; Lindau Bodenseehasen mit Getreidehandel nach der Schweiz. 8. Rheinpfalz („Rheinbayern"): Speyer (21000 E.), alte Römer- gründung und als Rheinhafen besonders zur Zeit der salischen Kaiser be- deutend, im Pfälzer Raubkriege (1689) aber zerstört, treibt Tabakhandel; Ludwigs Hafen (62 000 E.), neubegründeter Rheinhafen gegenüber Mann- heim, Chemikalienindustrie; Dürkheim Wein- und Obstbau; Franken- thal Metallwarenindustrie (Kaiserglocke des Kölner Doms!); Pirmasens (30 000 E.), Schuhwarensabrikation; Kaiserslautern (48 000 E.), in der Mitte der Rheinpfalz, Industrie in Webwaren, Steingut, Glas, Zigarren; St. Ingbert, bei Saarbrücken, Steinkohlen- und Eisenbergbau.
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