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1. Grundzüge der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 209

1902 - Leipzig : Poeschel
Die peripherischen Staaten: Die Skandinavischen Königreiche. 209 Glommen, der noch 14 km vor seiner Mündung den prächtigen Sarpssoß bildet, macht von dieser Regel keine Ausnahme. Die Bevölkerung ist — abgesehen von 30 000 finnischen und lappländischen Fischern und Nomaden — rein germanisch und rein evangelisch, die dänische Schriftsprache sprechend und sehr gebildet. Im Gegensatze zu den Schweden ist den Norwegern ein ausgeprägter demokratischer Sinn eigen, der sich auch in ihrer freien Staatsverfaffung ausspricht. Die norwegische Urproduktion liegt mehr in den Fjorden, Wäldern und Weiden des Landes, als in den Getreidefeldern. Die Getreideernte deckt kaum für 200 Tage den Brotbedarf, und nur die Gerste gedeiht bis 70° n. Br. Bedeutend ist die Kartoffelproduktion. Der Obstbau ist gering, obgleich Kern- obst bis Trondhjem und Kirschen bis gegen den Polarkreis vor- kommen. Sehr groß ist dagegen der Holzreichtum (39 °/o der Fläche ist Wald), und das norwegische Holz zeichnet sich infolge des felsigen Bodens und des harten Klimas durch ein außerordentlich festes Faser- gewebe aus. Beträchtlich ist auch die Viehzucht (berühmte Berg- pserde!). Die Rinderzucht wird wie in den Alpen als Senn-(Säter-) Wirtschaft betrieben, deckt aber auch kaum den Bedarf der Bevölker- uug. Aus dem Stifte Bergen wird etwas Wolle ausgeführt. In höchster Blüte steht seit uralten Zeiten die Fischerei (aus Kabeljaus, Heringe, Lachse, Wale), sowohl in den süßen Gewässern als auch in den Fjorden und an den Küsten, und dieselbe bietet neben der Holz- Produktion die eigentliche Quelle des norwegischen Nationalreichtums. An Wild ist Norwegen reich (Bären, Luchse, Elentiere, Renntiere). Die Industrie hat sich in den letzten Jahrzehnten beträchtlich ent- wickelt, namentlich durch die starken Wasserkräfte (Brauerei, Brennerei und Holzverarbeitung). Der Außenhandel beträgt 520 Mill. M. Die gewaltige nor- wegische Handelsflotte (1,5 Mill. Tonnen, wovon aber nur 500 000 Tonnen Dampfer) erklärt sich zum Teil aus der großen Schwierigkeit der Landkommunikation, und dieselbe befähigt die Nor- weger an dem Transportverkehre zwischen fremden Häfen lebhaften Anteil zu nehmen. Das Eisenbahnnetz mißt 2000 km, das Tele- graphennetz 12000 km. Sehr lebhaft sind die Dampfschiffahrten entlang der Küste und auf den Fjorden und Binnenseen. Deckert, Handels- und Verkehrsgeographie.
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