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1902 -
Leipzig
: Poeschel
- Autor: Deckert, Emil
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Afrika.
so wäre Acker- und Gartenbau in beschränktem Umsange möglich.
Als die Haupt Hilfsquelle des Schutzgebietes muß aber die
Viehzucht gelten, welche schon von den eingeborenen Herero und
Ooambo sehr stark betrieben wird und durch Einführung besserer
Betriebsmethoden eines hohen Aufschwunges fähig wäre. Als be-
fonders aussichtsreich erscheint neben der Rinder- und Schafzucht
die Angoraziegen- und Straußenzucht. Die Federn des wilden
Damara - Straußes gelten als besonders vorzügliche. Von den
Mineral schätzen des Landes haben sich durch die bisherigen un-
vollkommenen Nachforschungen nur die Kupfererze von Otavi als
abbauwürdig erwiefen. Die besten Zugänge von der See gewähren:
die englische Walfischbai; Swakobmund, mit einem durch
Wogenbrecher geschützten Landungsplatze, und Lüderitzhasen. Be-
treffs der Eingeborenen lagen vor allen Dingen in den beständigen
Viehraubfehden zwischen Hereros (Tamaras) und Hottentotten (Na-
maqua) Schwierigkeiten der wirtschaftlichen Entwicklung, und außer-
dem sind auch die Beziehungen der Europäer zu den eingeborenen
Häuptlingen erst geregeltere geworden, seit eine 198 km lange Eisen-
bahn von Swakobmund bis Windhoek sührt. Die Ausfuhr an
Häuten, Hörnern, Straußfedern u. dgl. betrug 1899: 1,4 Mill. M.
Hauptorte im Inneren sind: Bethanien und Hoachanas, im
Groß-Nama-Lande; und Otjimbingue sowie der Regierungssitz Wind-
h o e k, im Damara-Lande.
4. Deutsch-Ostafrika (995 000 qkm und 4 Mill. E.) erstreckt
sich von der afrikanischen Ostküste zwischen der Rovuma- und Umba-
Mündung bis zu dem Nyassa- und Tanganjika- und Viktoria-
Nyanza-See. Der einspringende Winkel, welchen die Küste daselbst
bildet, sowie die verhältnismäßige Nähe der genannten Seen bei
derselben läßt die Gegend ähnlich wie Kamerun als eine der ge-
eignetsten erscheinen, um zivilisiertem Handel und Wandel in dem
Erdteile Eingang zu verschaffen, wie denn auch die Araber und
Inder ganz besonders von hier aus ihre Handelsbeziehungen in das
Innere (Sklaven- und Elfenbeinhandel!) unterhalten haben. Die
Buchten von Dar-es-Salaam und Mikindani bilden für mittelgroße
Seeschiffe (bis 5 m) gute Naturhäfen, die Buchten (bezw. Strom-
Mündungen) von Lindi, Kiswara, Pangani und Tanga infolge
von Sandbarren nur für kleine Fahrzeuge (arabische „Dhaus"), und