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1. Grundzüge der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 289

1902 - Leipzig : Poeschel
Die einzelnen Wirtschaftsgebiete: Das deutsche Kolonialreiche 289 Bagamoyo hat nur eine offene Reede. Das aus jungen geologischen Bildungen (Korallenkalk und Sand) bestehende Küstenland ist im allgemeinen niedrig und arm an guten Quellen, das Innere aber ist teils Tafelland, teils hohes Gebirgsland (im Kilimandscharo, dem höchsten Berge Afrikas, 6050 m; im Ufambara-Gebirge 1600 m; im Usagara-Gebirge 2100 m). In den Gebirgen herrschen Granit und Gneis vor, die zu eisenschüssig-tonigem Lateritboden verwittern, der Kilimandscharo aber ist vulkanisch. Die Regenzeit ist in Ost- afrika eine doppelte (im Frühlinge und Herbste), die damit abwech- selnden Trockenzeiten sind aber im Küstentieslande ebenso wie auf den Hochebenen viel anhaltendere und längere, und infolgedessen neigt die Vegetation daselbst zur Steppen- und Savannenbildung (mit Riesengräsern). Zusammenhängende schöne Waldungen tragen nur die Gebirgslandschaften, und schwer durchdringlichen Dornbusch- und Dschungelwald die Flußufer. Bietet demnach der größere Teil des Landes der Kultur große Schwierigkeiten, so ist es doch nicht zweisel- hast, daß sich (vor allem in den Gebirgsgegenden) ausgedehnte Strecken zum Anbau tropischer Nutzgewächse (Kaffee, Tabak, Baum- wolle. Reis, Gewürznelken, Sesam u. dgl.) sehr gut eignen. Die Hauptschwierigkeit der wirtschaftlichen Entwicklung des Gebietes lag überhaupt weniger in den Natur- als in den Bevölkerungsverhält- nifsen. Durch ihren Kampf gegen die Sklavenjagden hat sich das deutsche Kolonialregiment das einflußreiche Araber-Element zum Feinde gemacht, in der Gefolgschaft desselben aber auch verschiedene Negerstämme (Mafiti n. s. w.). Außerdem sind die meisten Stämme bei ihrer Bedürfnislosigkeit wenig zu Pslanznngsarbeiten geneigt, und namhafte Kenner der ostafrikanischen Verhältnisse befürworten aus diesem Grunde die Ausübung eines gewissen Zwanges (Frohn- dienste). Da die Ströme (Rovuma, Rufidshi, Pangani) nur auf kurzen Strecken schiffbar sind, und die Verwendung von Zug- und Lasttieren mit Rücksicht aus das Klima ebenfalls untunlich ist, so hatte die Beförderung von Gütern und Reisenden bisher ausschließ- lich durch Träger zu erfolgen. Auch hierin lag ein großes Hinder- nis der wirtschaftlichen Entwickelung des Gebietes sowie der Be- festigung des europäischen Kultureinslusses in ihm. Durch Eisen- bahnlinien in das Innere (Fortsührung der von Tanga bis Korogwe fertigen Ufambarabahn!), sowie durch Dampferlinien auf den Dickert, Handels- und Verkehrsgeographie. 19
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