1902 -
Leipzig
: Poeschel
- Autor: Deckert, Emil
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Allgemeines.
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Jäger- und Nomadenleben, während sich andere (Eherokesen, Creeks,
Ehoctaws u. a.) mehr und mehr an seßhaftes Ackerbauleben gewöhnt
haben, in ihrer Zahl aber dabei ziemlich rasch zurückgehen. Nur in
Mexiko und Mittelamerika bilden die Indianer noch die Mehrzahl
der Bevölkerung (etwa 12 Mill.), in ihrem Halbchristentume und
ihren gedrückten sozialen Verhältnissen (der Grund und Boden gehört
meist den Spaniern) leisten sie aber in der Kultur fast weniger als
früher. Ein wirtschaftlich tüchtigeres Element bilden in diesen Län-
dern die Mischlinge von Indianern und Weißen (Mestizen). — Die
Neger (gegen 14 Mill.), die durch das Institut der Sklaverei nach
Nordamerika verpflanzt worden sind, machen namentlich in West-
indien und in den Südstaaten der Union einen erheblichen Bruchteil
der Bevölkerung aus. An Intelligenz und Arbeitslust stehen sie den
Weißen weit nach, und ihre unvorbereitete Befreiung hat in den
betreffenden Gegenden zu manchem wirtschaftlichen Mißstande geführt.
Höher begabt, aber zugleich auch anspruchsvoller, und im allgemeinen
ohne Nötigung kaum mehr zu angestrengter und ausdauernder Tätig-
keit geneigt wie die Neger, sind die Mulatten (die Mischlinge von
Negern und Weißen). Die Chinesen (etwa 120000) sind beson-
ders in den pazifischen Küstenländern zahlreich; als fleißige, billige
und sparsame Arbeiter, und weil sie an ihrer Lebensart und Sitte
zähe festhalten, sind sie aber der weißen Arbeiterbevölkerung sehr ver-
haßt. Die Mittelländer (über 75 Mill.), die sich den nordameri-
kanischen Erdteil in einem ähnlich hohen Grade unterworfen haben
wie den europäischen, gedeihen daselbst mit ihrer Kultur und ihrem
Wirtschaftsleben in vielfacher Hinsicht vorzüglich, wenn sie auch in
den meisten Gegenden Akklimatisationskrankheiten durchzumachen haben,
und wenn auch ihre physische Gesundheit vielleicht im allgemeinen
keine so feste ist, wie in ihrer europäischen Heimat.
§ 185. Das Pflanzenleb eu entfaltet in der Osthälfte des nord-
amerikanischen Erdteils unter dem Einflüsse der intensiven Sonnen-
bestrahlung und der reichlichen Niederschläge eine außerordentliche
Üppigkeit. Herrlich ist vor allem der appalachische Laubwald mit
seinen zahlreichen Eichen-, Hickory-, Ahorn-, Ulmen-, Gleditschien-,
Walnuß-, Kastanien- und Eschenarten, der in der Gegend der Großen
Seen und in Neuengland mehr und mehr in dichte Bestände von
Weymuthkiesern, Schwarz- und Weißfichten, Zedern und Lärchen