1907 -
Stuttgart
: Nitzschke-Brettinger
- Autor: Regel, Fritz
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Realschule, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Handelsschule, Kaufmännische Fortbildungsschule, Realschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Der Wärme und dem Licht der Sonne verdankt schließlich
alles organische Leben unserer Erde seinen Ursprung.
So ist denn die heutige Erdoberfläche das Ergebnis
dieser sehr lange Zeit hindurch wirksamen Kräfte. Die
Geologie verfolgt diese Entwicklung näher, die Erdkunde
verwertet jedoch die Ergebnisse der geologischen Forschung.
Diese unterscheidet Urzeit, Altertum, Mittelalter,
Neuzeit und Gegenwart der Erdentwickelung,
und scheidet die Eruptiv- und die Schichtgesteine dieser
Epochen voneinander, die letzteren namentlich nach ihren
organischen Einschlüssen, die die sogenannten „Seit
fossilien" für die einzelnen „Formationen" liefern.
Das Land.
Das Land hat eine Größe von 1447a Mill. qkm.
Die Hauptmasse eines Erdteiles (Kontinents) nennt man
den Rumpf, die vom Meere abgesonderten oder ganz ab-
getrennten Stücke die Glieder. Zu diesen zählen also die
Halbinseln, Landzungen, Landengen und Inseln.
Weitgehende Gliederung eines Landes wirkt meist günstig
auf die organische Welt ein und fördert die Kultur, vor-
wiegende Rumpfbildung hemmt dieselbe. Die Ausgestaltung
der Küsten hängt vorwiegend von der aufbauenden und
zerstörenden Tätigkeit des Meeres ab. Auch felsige Küsten
werden von heftigen Gezeiten und Stürmen zerklüftet, wie
die Westküste Schottlands und Norwegens, kleinere Inseln
von ihnen völlig vernichtet; an Flachküsten bewirken sie Ein-
brüche in das Land hinein, z. B. an der Nordsee die
Zuidersee, den Dollart- und Jadebusen. An sandigen Küsten
baut das Meer, besonders wo beständige Seewinde mit-
wirken, Dünen auf, die unter dem Einflüsse einer gleich-
mäßigen Windrichtung auch tiefer iu das Laud hinein
wandern können wie die Laudes iu der Gascogne. Auch
die Nehrungen werden vor den Mündungen der Flüsse, die
die Sinkstoffe zur Bildung der Nahrung herbeiführten, vom