1909 -
Hildesheim
: Borgmeyer
- Autor: Schiel, Adelbert
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Hildesheim
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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und seine durstige Kehle verwenden werde. Er ließ dem Schuhmacher das Geld
und verschwand, in der sichern Hoffnung, im nächsten Lahre des Meisters Seele
mitnehmen zu können.
Der Schuster aber war diesmal schlauer als der Teufel und dachte bei sich:
„Hast du so lange in Hunger und Kummer gelebt, so wirst du es auch noch ein
Jahr aushalten!" Er trug also das Geld zum Goldschmied und ließ ein großes
silbernes Krenz daraus machen. Das nahm er mit nach Hause und erwartete nach
einem Jahre ganz ruhig das Wiederkommen des Teufels.
Dieser blieb auch nicht eine Minute länger aus, war aber sehr erstaunt, als
er den halbverhungerten Schuster noch ebenso wie vor einem Jahre in seiner arm-
lichen Schusterbude deu Pechdraht ziehen sah. „Was hast du mit dem Gelde ge-
macht?" fuhr ihn der Teufel an. — „Schau, Teufel, dieses Kreuz!" rief der Schuster
und hielt ihm das silberne Kreuz entgegen. Da schug der Teufel, bitter und böse
darüber, daß er sich hatte überlisten lassen, ein Fenster eiu und fuhr slnchend davon.
Der Schuster aber lachte sich ins Fäustchen, ließ das Kreuz einschmelzen und
lebte von dem Gelde herrlich und in Freuden. Zum Dank für seine Erlösung aus
des Teufels Krallen ließ er einen Denkstein setzen, der noch heute das Schauteufels-
kreuz heißt.
4. Almsstraße, Hoher Weg, Altpetristraße.
1. Lage. Diese drei Straßen teilen die mittlere Stadt in einen
östlichen und einen westlichen Teil.
2. Richtung. Im allgemeinen von Norden nach Süden.
3. Namen. Die Almsstraße ist benannt nach einem ehema-
ligen Geistlichen des Kreuzstifts, namens Almarus. Der Hohe Weg
heißt so, weil er ansteigt. In der Altpetristraße wohnten früher
die Altslicker, Schneider, Schuhmacher und andre Handwerker, die
alte Sachen ausbesserten. Man nannte sie Oldenböter und die Straße
Oldenböter- oder Altböterstraße. Daraus ist dann Altpetristraße ge-
worden.
4. Diese drei Straßen sind die Hauptgeschäftsstraßen der Stadt.
Hier finden sich stattliche Kaufhäuser in großer Menge.
Unter den alten Häusern ist besonders die Ratsapotheke bemer-
kenswert.
5. Die Äakobikirche. Lage! Die Jakobikirche, dem hl. Apostel
Zakobus geweiht, ist eine evangelische Pfarrkirche.
Nenne die wichtigsten vom Hohenwege abzweigenden Straßen!
5. Der Marktplatz.
1. Name. Der freie Platz vor dem Rathause heißt Marktplatz,
weil hier der Markt abgehalten wird.
2. Markt. Die jede Woche stattfindenden Märkte heißen Wochen-
Märkte. Mittwoch und Sonnabend sind Markttage. Auf den Wochen-