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1. Die Heimatkunde als Grundlage für den Unterricht in den Realien auf allen Klassenstufen - S. 25

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 25 — 1. Frage. Was haben wir gesehen? — eine weite Land- schaft — im O. Beutenberg und Auguftusburger Straße, im 80. Adels- berg und Zschopaner Straße usw. (Der Sch. ..zeigt dabei mit dem Finger immer nach der genannten Richtung.) Über dieser Landschaft breitet sich das Himmelsgewölbe aus. Da, wo es auf der Erde auf- liegt, ist die Kreislinie des Himmels, welche die Landschaft rings umgibt. Erklärungen: Warum Himmelsgewölbe? Der Himmel ist nicht so eben wie die Stubendecke über uns, sondern rund (mit der Hand die Wölbung angeben) wie ein Keller- gewölbe oder wie die Glasglocke über dem Teller. Warum Kreis- linie? Da, wo Himmel und Erde sich berühren, sehen wir eine Linie in der Gestalt eines Kreises (die Sch. umkreisen mit der Hand das im Geiste gegenwärtige Bild). 2. Frage. Wie haben wir die genaue Lage und Richtung aller dieser Dinge bestimmt? Erzähle den Versuch mit dem Stabe auf der Holzscheibe. (Siehe oben!) Erklärungen: Mittag, weil nach dieser Gegend hin die Sonne mittags 12 Uhr, also in der Mitte des Tages steht. Für N. sagt man auch Mitternacht, weil in dieser Richtung (den Sonnenlauf vom Morgen zum Mittage, Abende, zur Mitternacht und bis zum nächsten Morgen um die Erde herum angeben lassen) die Sonne in der Mitte der Nacht, d. i. nachts 12 Uhr steht. Warum Morgen? — weil aus dieser Richtung jeden Morgen die Sonne kommt. (Wir sahen dort am 14. April morgens die Sonne aufgehen.) Warum Abend? — weil in dieser Gegend jeden Abend die Sonne untergeht — der Tag nimmt ab und geht zu Ende — Ab-Ende. W. bedeutet Ruhe, Stille. Dort ging am 14. April die Sonne unter. 8., N., O., W. nennt man die Haupthimmelsgegenden. (Warum?) 80., Sw., No. und Nw. die Nebenhimmelsgegenden. (Warum?) 3. Frage. Wie zeichnen wir den Horizont mit den Himmelsgegenden? Erzählt, wie wir die Zeichnung auf der Holzscheibe angefertigt haben! Wohin jetzt zeichnen? — auf die Wandtafel. Wir legen sie möglichst genau nach den Himmelsgegenden und zeichnen die Windrose nach den Angaben der Schüler, wie auf der Holzscheibe. Um diese Richtungslinien ziehen wir nun die Kreislinie. Die Enden der Kreuzungslinien bezeichnen wir mit den Anfangsbuchstaben der betreffenden Himmelsgegenden. Was haben wir uns nun unter dieser Tafelfläche vorzustellen? — gesehene Landschaftsbild. Was denken wir uns darüber ausgebreitet? — gewölbten Himmel. Diese Zeich- nung mit den Haupt- und Nebenhimmelsgegenden und der Kreislinie nennt man die Windrose. Sie ist auch ein verkleinertes Bild der Landschaft.
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