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1. Die Heimatkunde als Grundlage für den Unterricht in den Realien auf allen Klassenstufen - S. 88

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 88 — Mittage auf, bildete Wolken. Ein Nordwestwind trieb die Wolken, es regnete gegen Abend und die nächsten Tage. 4. Im Spätherbst sahen wir morgens Reif auf den Dächern und an den Grashalmen. An einem Novembermorgen — welche Freude — waren die Straßen weiß vom Schnee. Nach Weihnachten hin wurde es immer kälter. Das Wasser des Schloßteiches gefror zu Eis, und wir konnten Schlitten und Schlittschuh fahren, Schnee- männer bauen usw. Zusammenfassung: 1. ein schöner Sommertag, 2. ein Gewittertag, 3. ein Regentag, 4. ein Spätherbst- und Wintertag. Darbietung: 1. Woher kommen diese Niederschläge? a) Versuch erzählen: Unter ein mit Wasser gefülltes Koch- fläschchen stellen wir eine Spiritusflamme. Nach einiger Zeit steigen Wasserbläschen auf, welche an der Oberfläche zerplatzen. Versuch erklären: Durch die Wärme der Flamme werden ganz kleine Wasserteilchen auf dem Boden der Wasserflasche zu Wasser- Häschen ausgedehut. Sie sind leichter als das darüberliegende Wasser und steigen an die Oberfläche; diese ist kälter als der Boden und zieht die Wasserbläschen wieder zusammen oder verdichtet sie. b) Versuch erzählen: Wir hielten über das erwärmte Wasser eine kalte, trockene Stürze und bemerkten nach einigen Sekunden an derselben Wassertropfen. Versuch erklären: Die aufsteigenden Wasserbläschen, sichtbare und unsichtbare wurden durch die Kälte der Stürze zu Wassertropsen verdichtet. Anwendung beider Versuche auf ähnliche Erscheinungen in der Natur. Erscheinungen: Au dem schönen Sommernachmittage reine Luft, gegen Abend im Tale Nebel, am andern Morgen Tau — am Regentage früh Nebel, am Mittag Wolken, gegen Abend Regen — an einem Spätherbstmorgen Reif, im Winter Schnee. Erklärung: Die Sonnenwärme dehnt die unendlich kleinen Wasserteilchen der Teiche, Bäche, Flüsse usw. zu kleinen, unsichtbaren Wasserbläschen aus; gegen Abend wird es kühler, und viele solche Bläschen werden zusammengezogen zu größeren und sichtbaren Wasser- Häschen, welche dann Nebel genannt werden; in der Nacht verdichten sich diese an den noch kälteren Grashalmen usw. zu Tautropfen. In sehr kalten Herbstabenden gefrieren diese sichtbaren Wasserbläschen zu Eisuadeln und heißen Reif. Während des Tages aber steigen die meisten unsichtbaren Bläschen an den Himmel. Die kältere Luft dort oben verdichtet sie zu sichtbaren Wasserbläschen oder Wolken. Ein
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