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1. Die Lande Braunschweig und Hannover - S. 42

1880 - Hannover : Klindworth
42 Das Gebiet der Weser. Etwa eine Meile oberhalb Rethem vereinigt sich die Böhme mit der Aller. Von den südlichen Nebenflüssen ist die Oker der östlichste. Dieser Flud, dessen Quellgebiet wir im Harze schon kennen gelernt haben, tritt bei dem Hüttenort Oker in die Ebene ein, durchfließt sie bis Braunschweig in nördlicher Richtung und ist bis in die Ge- gend von Wolsenbüttel auf seinem linken Ufer von niedrigen Höhen- zügen begleitet. Auf der rechten Seite dagegen erheben sich zwei recht malerische Berggruppen vereinzelt aus der Ebene. Es sind die Asse (664') [194 m] und der ungleich größere und höhere, waldreiche Elm (1000') [292 m]. Rings um das letztere Gebirge liegt eine Anzahl meistens sehr alter Städte. Auf der Westseite finden wir Schöppenstädt (2900 Ew.), in reicher, wohlangebauter Umgebung. Auf der Ostseite zuerst Schöningen (5200 Ew.), mit einer seit den ältesten Zeiten betriebenen Saline und einem lebhaft betriebenen Braunkohlenwerke. Sodann Helmftädt, das seinen Ursprung einem Kloster verdankt, welches schon im 9. Jahr- hundert zur Befestigung des Christenthumes hier gegründet wurde. Am bekanntesten aber ist die Stadt durch die von dem unvergeß- lichen Herzoge Julius hier im Jahre 1574 gegründete Universität geworden, die bis zu ihrer Aufhebung (1809) unter der Westfälischen Fremdherrschaft eine treue Pflegerin der Wissenschaften gewesen ist. Jetzt ist Helmstädt, begünstigt durch die Erträgnisse reicher Braun- kohlengruben in seiner Nähe, ein lebhaft industrieller Ort geworden (6800 Ew.). Am Nordfuße des Elm liegt das Städtchen Königs- lutter, eine Gründung des Deutschen Kaisers Lothar, der in dem benachbarten Orte Süpplingenburg seine Heimat hatte und durch Vererbung seiner reichen Güter an die Welsen den Grund zur Größe dieses Hauses in Norddeutschland legte. Die von ihm hier erbaute Stiftskirche ist eine der schönsten Kirchen Norddeutschlands. (2400 Ew.) An der Oker selbst liegen die Schwesterstädte Wolfen- büttel und Braunschweig. Erstere bezeichnet die Stelle, wo die Oker, nachdem sie im Steinfelde sich des. vom Harze mit herabgebrachten Schuttes entledigt hat, in ruhigerem Bette zu fließen beginnt; letztere die Stelle, wo im Mittelalter, als unsere Flüsse noch mit reicherem Gewässer flössen, die Schiffbarkeit der Oker begann, wo zugleich die vom Westen nach Magdeburg, dem großen Gränzplatz der Deutschen gegen die Slaven, führende Heer- und Handelsstraße den Fluß kreuzte, während die aus Norden von Hamburg und Lübeck kommende Handelsstraße, von welcher oben
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