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1. Die Lande Braunschweig und Hannover - S. 135

1880 - Hannover : Klindworth
Stiftung des Herzogthumes Braunschweig-Lüneburg. 135 und Ravensburg seine Stammburgen, und in dem von ihm ge- gründeten reichen Kloster zu Weingarten seine Grabstätte hatte. Kaiser Heinrich Iv hatte dem Welsen Wels Vi das Herzogthum Baiern übertragen, der es 1101 an seinen Sohn Wels Vii vererbte, während dessen jüngerer Bruder, Heinrich der Schwarze, wie eben erzählt, sich einen großen Länderbesitz in Norddeutschland erheiratet hatte. Als nun im Jahre 1120 Wels Vii ohne Nachkommen starb, ging die Herzogswürde von Baiern auf Heinrich über, der somit im Norden und im Süden von Deutschland gleich ansehnlichen Besitz hatte. Aber die Macht des Geschlechtes sollte noch höher steigen. Nach dem Aussterben der Fränkischen Kaiser mit Heinrich V (1125) wurde Lothar (Luther), Graf zu Süpplingenburg, zum Kaiser erwählt. Nach ihm ist das Braunschweigische Städtchen Königs- lutter benannt, welches sich um und neben einer von ihm ge- gründeten Benedictiner-Abtei entwickelt hat. In der noch jetzt er- haltenen Stiftskirche, dem schönsten Werke Romanischer Baukunst in Nordwestdeutschland, hat er auch seine Ruhestätte gesunden. Er besaß als väterliches Erbgut die Supplingenburgischen Besitztümer (den nordöstlichen Theil des Herzogthumes Braunschweig), und durch Heirat mit Richenza oder Richza, der Erbtochter der Northeimer Grafen, deren Güter aus den Fürstentümern Göttingen und Gruben- hagen und der Gegend von Braunschweig, welche letztere die Nort- heimer selbst von den Brunonen ererbt hatten, bestanden. Diesen, bei der damals schon eingetretenen Zersplitterung des Reiches in so zahlreiche weltliche und geistliche Herrschaften, sehr bedeutenden Güter- besitz vererbte er durch seine einzige Tochter Gertrud an den Welsen- herzog Heinrich den Stolzen, den ältesten Sohn Heinrichs des Schwarzen, der dem Vater 1126 auch in dem Besitze der Lüne- burgischen (Billingischen) Güter und in der Herzogswürde von Baiern nachfolgte. Die Herzogswürde über Sachsen ward ihm vom Kaiser Lothar 1127 übertragen. Der jüngere Sohn Heinrichs des Schwarzen, Welf Viii, erhielt die Stammlande in Schwaben. Somit besaß Heinrich der Stolze einen Länderbesitz, wie kein anderes der damaligen großen Geschlechter Teutschlands, und mochte daher mit Recht glauben, als Kaiser Lothar auf der Heimkehr von Italien im Jahre 1137 gestorben war, daß kein anderer Fürst des Reiches geschickter sei, die Kaiserkrone zu tragen, als er. Waren doch schon die Reichsinsignien von der Kaiserin Witwe Richenza ihm, als des verstorbenen Kaisers Tochtermanne, überliefert. Aber es kam anders. Eine Anzahl Deutscher Fürsten wählte zu Mainz
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