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1. Geographie für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Unterrichtsanstalten - S. 32

1905 - Dresden : Huhle
— 32 — Ort der günstigen Lage in einem sehr fruchtbaren und industriereichen Landesteile und den vielen Eisenbahnen, die von ihm ausgehen. Leipzig wird nicht mit Unrecht „der ständige Kaufladen für Sachsens Industrie" genannt. Besonders gilt diese Stadt als Zentrum des gesamten deutschen Buchhandels. Von Leipzig gehen jährlich etwa 50 000 dz Druckwerke nach allen Weltteilen. Tausende von auswärtigen Buch- Händlern halten hier ihr Lager oder lassen sich durch Kommissionäre vertreten. Die drei Leipziger Messen zu Ostern, Michaelis und Neu- jähr dauern je drei Wochen (Vorwoche, Meßwoche, Zahlwoche). Sie dienen in erster Reihe dem Handel in Kleiderstoffen, Seidenwaren, Teppichen, Galanterie- und Rauchwaren, Leder. Die bedeutendste ist die Ostermesse. Leipzig ist dann in seinen belebtesten Straßen fast ein großes Warenlager. Zur Messezeit spielt auch die Leipziger Geld- börse eine bedeutende Rolle. In der Zahlwoche der Ostermesse beginnt die Buchhändlermesse; das Geschäftslokal für dieselbe ist die Buch- Händlerbörse. Für Pelz- und Rauchwaren ist Leipzig der wichtigste Markt Mitteleuropas. § 37. Dürnberg und Jürth. Nürnberg liegt an der Pegnitz und hatte zur Zeit des Mittelalters als eine der wichtigsten deutschen Handelsstädte eine große Bedeutung; die Stadt war nämlich das Verkehrszentrum zwischen Hamburg und Venedig, Cöln und Wien und die wichtigste Vermittlerin des Donau-, Rhein- und Elbverkehrs. Heute ist Nürnberg weniger Durchfuhrplatz als früher, dafür aber ein desto bedeutender Ausfuhrplatz für seine eigene großartige Industrie; es gibt hier Häuser, die ihr Engrosgeschäft nur mit Kinderklappern, Bauhölzchen, Bleisoldaten usw. betreiben. Neben diesem sogenannten Nürnberger Tand bringt die Stadt Bleistifte und andere Schreib- und Zeichenmaterialien, Galanteriewaren, Musikinstrumente usw. auf den Weltmarkt und treibt großen Hopfenhandel. — Fürth, am Zu- sammenfluß von Rednitz und Pegnitz gelegen, treibt ähnlichen Handel wie Nürnberg; zu erwähnen bleibt im besonderen die Ausfuhr der Erzeugnisse der Fürth er großartigen Spiegelmanufaktur. § 38. Augsburg, im Mittelalter als Handelsplatz noch wichtiger als Nürnberg, liegt unfern vom Lech. Durch den Handel, den die Stadt früher mit Italien trieb, war sie im Mittelalter die reichste und blühendste Stadt Deutschlands. Heute spielt sie besonders als Geldplatz eine große Rolle; ebenso ist sie bedeutend für die Speditionstätigkeit nach Italien. Erwähnenswert ist auch ihr ansehnlicher Wollhandel. § 39. Straßburg, einer der Haupthandelsplätze für das Gebiet des Oberrheins, liegt am Jll, etwa 3 Inn vom Rhein entfernt, ist einer der wichtigsten Eisenbahnknotenpunkte von ganz Europa und treibt bedeutenden Getreide-, Wein- und Hopfenhandel. Ferner ist diese Stadt als Speditionsplatz für die Wasserstraßen nach Frankreich nicht ohne Ansehen. (§ 16, 6.) § 40. Wannheim, an der Mündung des Neckar gelegen, ist der erste Handelsort Deutschlands am Oberrhein und hat einen vorzüglichen
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