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1. Geographie für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Unterrichtsanstalten - S. 38

1905 - Dresden : Huhle
— ,38 — Bergbau. § 50. Kohlen. Hinsichtlich der Kohlengewinnung steht das Deutsche Reich an dritter Stelle und wird nur noch von Groß- britannien und Nordamerika übertroffen. Die wichtigsten Kohlenlager sind: das oberschlesische bei Königshütte, das niederschlesische bei Waldenburg, die sächsischen bei Zwickau und im Plaueuscheu Grunde, das westfälische zwischen Ruhr, Lippe und Rhein, Haupt- zentrale Dortmund, das Saarlager, besonders um Saarbrücken und das Aachener Lager, auch das Wurmkohlengebiet genannt. Fast die Hälfte der geförderten Kohlen (alljährlich etwa 80 Mill. t) entfällt auf das Ruhrbeckeu.* Es kann den ganzen Westen Deutschlands bis nach Berlin hin mit diesem wichtigen Heizmittel versehen. Der Osten des Deutschen Reiches wird von Schlesien versorgt, doch hat hier die schlesische Kohle vielfach mit der englischen zu konkurrieren. Süddeutsch- laud empfängt seinen Bedarf aus dem Saarbecken. Braunkohlen werden in unserem Reiche jährlich etwa 20 Mill. t gefördert, davon entfallen allein 15 Mill. t auf den Bezirk Halle. Außerdem werden noch Braunkohlen in Brandenburg, Schlesien und Westpreußen gewonnen. Vielfach werden sie zu Briketts verarbeitet. Ein wichtiges Brenn- Material ist auch der Torf, dessen Gewinnung von Jahr zu Jahr vervollkommnet wird. Die reichen Torflager, die wir in der Nord- deutschen Tiefebene und in der Bayerischen Hochebene haben, werden immer zweckmäßiger ausgenutzt und nicht allein, wie früher, zu Brenntorf verarbeitet. Die sogenannte Torfindustrie nimmt immer mehr an Umfang und Bedeutung zu. § 51. Kisen. Dieses wirtschaftlich wertvollste Metall findet sich bei uns zumeist vereint mit der Kohle. Die namhaftesten Pro- duktionsgebiete sind in Lothringen, Schlesien (Tarnowitz, Benthen), Westfalen (Bochum, Iserlohn, Arnsberg, Siegen), Rheinprovinz (Düren, Saarbrücken, Saarlouis), jedoch auch in Hessen-Nassau, Oberhessen, Braunschweig, Hannover und im Erzgebirge finden sich bedeutende Eisenlager. Obenan steht Lothringen mit etwa J/4 der ganzen deutschen Eisengewinnung. Unter allen europäischen Staaten nimmt das Deutsche Reich hinsichtlich der Eisenförderung die zweite Stelle ein. Trotzdem werden, um den An- sprächen der heimischen Eisenindustrie zu genügen, viele spanische und schwedische Erze eingeführt, die in Hochöfen am Rheine und an der Oder zur Verhüttung gelangen. § 52. Sonstige Metalle. Hinsichtlich der Silbergewinnnng ist das Deutsche Reich mit etwa 500 t das erste Land Europas. Hauptbezirke des Silberbergbaues sind das sächsische Erzgebirge (Frei- berg), der Oberharz (Goslar, Klausthal, Andreasberg) der Unter- harz (Mansfeld). Da der Silberpreis sehr gesunken ist, bringen die * Von den rund 300000 Bergleuten, die im deutschen Kohleubau beschäftigt sind, kommen etwa 100000 auf das Ruhrbecken.
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