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1. Geographie für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Unterrichtsanstalten - S. 59

1905 - Dresden : Huhle
— 59 — ebenso Turin und Genua, welche Städte in der Samtfabrikation ausgezeichnet sind. Im Aufblühen ist die Baumwollen-, Leinen- und Wollindustrie; doch vermag sie lange nicht den Bedarf des eigenen Landes zu decken. Bemerkenswert ist die alte Glasindustrie (vene- zianische Vasen, Glas- und Schmelzperlen), ferner die Seilerei, Papierfabrikation und Gerberei (Sohlenleder). Besondere Spezialitäten der italienischen Industrie sind Stroh- gestechte (von Florenz), Makkaroni, Käse aus Parma und Lodi, Würste (Veroneser Salami), Saiteninstrumente (Cremoneser Geigen) und vorzügliche Alabaster-, Marmor-, Filigran- und Korallenarbeiten. Die große Eisenindustrie anderer Länder fehlt in Italien, da es an Kohle und Wasserkräften mangelt. Dagegen sind die Italiener nn- übertroffen in Mosaik- und Gipswaren sowie in der Anfertigung von Terrakottagegenständen. Der Schiffbau wird in Spezzia, Livorno, Savona, Neapel usw. betrieben. § 96. Kandel. Die Blütezeit des italienischen Handels war das Mittelalter, bevor die großen Seewege entdeckt wurden. Er ist seit- dem immer mehr zurückgegangen. Die großen Handelsstädte Italiens sind heute nur noch ein Schatten ihrer einstigen Macht und Größe; vor allem gilt das von dem stolzen Venedig. Durch die Eröffnung des Sneskanals sowie durch die großartigen Alpenbahnen hat sich der Handel in neuester Zeit außerordentlich gehoben. Italien ist wieder in der Lage, ausgedehnten Land- und Seehandel treiben zu können. Zur Ausfuhr gelangen Seide, Öl, Wein, Hanf, Südfrüchte, Frühgemüse, Eier, Korallen, Schwefel, Marmor. Nur ein geringer Prozentsatz der Ausfuhrartikel sind Gegenstände des Gewerbesteißes und der Industrie. Eingeführt werden Getreide, Baumwollen- und Wollwaren, Kohle, Eisen, Petroleum, Metallwaren, Maschinen. § 97. Handelsstraßen. Die großen Alpenbahnen, Semmeringbahn, Brennerbahn (§ 83,2), Äotthardbahn (§ 76), Mont-Cenisbahn (§ 116) bilden Handelsstraßen, die von größter Wichtigkeit sind; zu ihnen wird sich auch die Simploubahn (§ 75) gesellen. Die italienischen Eisenbahnen sind der schwierigen Bodenverhältnisse wegen meistens Kunstbauten ersten Ranges. Zwei Uferlinien führen am Tyrrhenischen und Adriatischeu Meere entlang. Sie sind an mehreren Stellen durch querlaufende Bergbahnen verknüpft. Die wichtigsten Bahnen Siziliens folgen der Küstenrichtung. Schiffbare Flußstraßen sind in Italien außer dem Po und der Etsch kaum zu ueuuen. Dafür ist aber die Küstenschiffahrt bedeutend und der Seeverkehr von ansehnlichem Um- fange. Allerdings ist er in erster Linie auf das Mittelmeer angewiesen, die Italiener haben es aber verstanden, die Vorteile des Sneskanals auszunutzen. § 98. Handelsplätze. Genua, 250000 Eiuw., am gleichnamigen Golfe in herrlicher Gegend gelegen, führt auch den Beinamen die Prächtige. Einst war sie die Hauptstadt der Republik Genua, trieb großen Handel bis zum Schwarzen Meere und errichtete auf der Krim
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