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1. Geographie für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Unterrichtsanstalten - S. 62

1905 - Dresden : Huhle
— 62 — wert, trotzdem die dortigen Pferde sehr geschätzt sind. Eine gewisse Sorgfalt wird auf die Zucht der Maultiere verwandt; es gibt in Spanien sogar einen Stand der Maultiertreiber. Die zahmen Rinder dienen sehr häufig als Zugtiere. In der Sierra Gnadarrama sowie in Navarra gibt es große Gehege zur Züchtung von Stieren für die Stierkämpfe. Ziegen hält man hauptsächlich in der Sierra Nevada; viel Ziegenkäse wird gewonnen und ausgeführt. Ansehnlich ist in Spanien die Geflügelzucht, ebenso Seiden- und Bienenzucht. An der Südküste gewinnt man aus einer auf Kakteen lebenden Schild- laus die prächtige Cochenille. Die an den Küsten lebhaft betriebene Fischerei liefert besonders Sardinen, Thunfische und Lachse. An Mineralien ist Spanien sehr reich; leider wird dieser Reich- tum nicht gehörig ausgebeutet. Der Bergbau liefert Kupfer (nament- lieh in den großartig eingerichteten Rio Tinto-Minen in Südspanien), Eisen, vielfach durch Tagebau gewonnen, Blei (bei Granada), Queck- silber (am ergiebigsten im Bergwerk von Almaden), Silber, Schwefel, Steinkohlen, Salz usw. An der Ausnutzung der vorzüglichen Eisenerz- gruben sind auch deutsche Firmen beteiligt (Krupp in Essen). § 103. Industrie. Infolge der Entwickelung des Eisenbahn- netzes hat die spanische Industrie in letzter Zeit erhebliche Fort- schritte gemacht. Ihren Hauptsitz hat sie in den nördlichen und öst- lichen Provinzen, besonders in und um Barcelona. In Barcelona selbst steht die Baumwollenindustrie obenan. Aus der Umgegend kommen seine Tuche und wollene Decken. Die Seidenspinnerei und -Weberei steht in besonderer Blüte in Valencia und Murcia. Be- deutend ist auch die spanische Korkindustrie (Korkstöpsel, Korksohlen, Korkschnitzereien). Das Eisen Spaniens wird zu allerlei Eisen- und Stahlwaren verarbeitet. Toledo liefert herrliche Klingen. Bilbao hat großartige Hochöfen und Stahlwerke. Durch ihre Lederarbeiten (Handschuhe, Sättel, Taschen, Zaumzeug usw.) sind Sevilla und Cor- dova bekannt; Sevilla hat außerdem eine nennenswerte Tabakindustrie. Neuerdings sind in mehreren spanischen Städten große Brauereien entstanden, die meist von Deutschen gegründet worden sind. Aus den Früchten der Oliven preßt man Öl, ans ihrem Holz werden kunstvolle Tischler- und Drechslerarbeiten hergestellt. Gijon und Sevilla liefern Luxusartikel in Glas und Porzellan. Auch ist die Fabrikation von Schokolade und Kanditen in Spanien nennenswert. § 104. Kandel'. Der Innenhandel wird hauptsächlich durch die ausgedehnte Küstenschiffahrt (Spanien hat 116 Häfen), dann aber auch mit Hilfe der Eisenbahnen betrieben. Von einem Flußverkehr ist kaum die Rede. Sehr viele Waren werden durch Maultiertreiber befördert. Der Außenhandel ist größtenteils Seehandel. Die Einfuhr erstreckt sich zumeist auf Zucker, Rohbaumwolle, Maschinen und Kohlen. Der Ausfuhrhandel hat es mit Eifenerz, Quecksilber, Wein, Ol, Rosinen, Schafwolle, Seidengeweben, Kork- und Lederwaren zu tun. Nach Deutschland werden besonders Wein, Kork und Eisenerz verfrachtet.
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