1905 -
Dresden
: Huhle
- Autor: Ambrassat, August
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Kaufmännische Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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ist, von kleinen Hügeln abgesehen, eben, fruchtbar und gut angebaut.
Stellenweise finden sich auf der Halbinsel Jütland auch Saud-,
Heide- und Moorstrecken. Der Limfjord schneidet den nördlichsten
Teil der Halbinsel ganz ab und macht ihn zu einer Insel. Die
ganze Westküste Jütlands ist hafenlos und durch die vorgelagerten
Sandbänke der Schiffahrt äußerst gefährlich; die Küste des Kattegats
ist dagegen mit vorzüglichen Häfen, die selbst für die größten Kriegs-
schiffe ausreichen, versehen (Veilefjord). Die Bewohner sind deutscher
Abkunft, haben sich aber dem deutschen Wesen sehr oft feindlich ent-
'gegengestellt.
§ 144. Wotitisches. Einst stand Dänemark an der Spitze der
skandinavischen Reiche, jetzt ist es zu einem kleinen Königreiche
zusammengeschmolzen. Es ist in 18 Ämter und in die Stadt Kopen-
Hägen eingeteilt.
§ 145. Landesprodnkte. Dänemark ist ein Land des Acker-
banes und der Viehzucht. Es ist imstande, eine beträchtliche Menge
Gerste, Hafer, Roggen und auch etwas Weizen an das Ausland
abzugeben. Die Viehzucht, die durch die vorzüglichen Weidestrecken
sehr begünstigt wird, liefert für die Ausfuhr besonders Schlacht-
und Zuchtvieh, in geringerem Umfange auch Pferde und Schafe.
Die Erträgnisse der Fischerei, die besonders am Kap Skagen, am
Limfjord und an der Westküste Jütlands betrieben wird, sind eben-
falls nennenswert. Dagegen gibt es keinen Bergbau. Mineralien,
die gewonnen werden, sind: Torf, Kalk (größter Kalkbruch bei Faxö
an der Südostküste von Seeland), Porzellanerde und Granit (auf
Bornholm). Die Faröer liefern Eiderdaunen, Island neben Eider-
dannen isländisch Moos.
§ 146. Industrie. Dieselbe ist in Dänemark gering. Erwähnens-
wert ist sie nur in den Zweigen, die mit der Schiffahrt, Fischerei und
der Landwirtschaft (Mühlenindustrie, Bierbrauerei, Branntweinbrennerei
und Zuckerfabrikation) zusammenhängen. Als Industriestadt ist allein
Kopenhagen zu nennen, daselbst ist der Handschuh-, Tonwaren-,
Möbel- und Tuchfabrikation in erster Reihe zu gedenken. Eisen-
und Stahlwaren, Glas, Baumwollenstoffe müssen in erheblichem
Umfange importiert werden.
§ 147. Kandel. Dänemark unterhält Handelsbeziehungen Haupt-
sächlich mit Großbritannien und Deutschland; dann folgen Schweden,
Rußland, die Union, Norwegen, Frankreich. Der ganze äußere
Handel ist fast ausschließlich Seehandel. Eingeführt werden Metall-
waren, Kohlen, Woll- und Baumwollengewebe, Holz, Material-
waren usw., ausgeführt: Butter, Schlachtvieh, Fleisch, Getreide usw.
Die Dänen sind tüchtige Seefahrer.
§ 148. Handelsstraßen. Der Sund hat sehr tiefes Fahr-
Wasser und eine Breite von 10—30 km; ihn passieren die meisten
Schiffe. Auch der Große Belt ist für die Schiffahrt recht geeignet;