1905 -
Dresden
: Huhle
- Autor: Ambrassat, August
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Kaufmännische Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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bau, da es vom Pfahlwurm nicht angegriffen wird). An tierischen
Erzeugnissen kommen für den Handel Rohseide, Rohwolle, Häute,
Elfenbein in Betracht. Bei den Lakkadiven werden Kaurimuschelu ge-
fischt, die als Scheidemünzen gebraucht werden; um Ceylon findet
man die Perlmuschel. Das Mineralreich liefert Edelsteine (aus Ost-
indien stammen die meisten Diamanten und Rubine), Gold, Kupfer,
Eisen, Steinkohlen und Salz.
4. Industrie und Handel.
Die indische Industrie ist im allgemeinen wenig belangreich.
Doch haben die alte Banmwoll- und Juteindustrie durch die Ein-
führnng der europäischen maschinellen Einrichtungen großen Aufschwung
erfahren. Nennenswert ist die Seidenindustrie Bombays. Zu er-
wähnen sind Woll- (Schals und Teppiche), Elfenbein-, Schildpatt-,
Goldwaren. Die entwickeltste Industrie ist die, die auf der Land-
Wirtschaft basiert; sie umfaßt Bierbrauereien, Ölmühlen, Mahlmühlen,
Reismühlen, Zuckerfabriken und Zigarrenfabriken.
Der Außenhandel, der fast ausschließlich in den Händen der
Engländer liegt, überwiegt den Binnenhandel bei weitem. Letzterer
wird in erster Reihe von den Eingeborenen und Persern besorgt.
An Flußstraßen kommen für den indischen Handel nur Ganges und
Indus in Betracht, die von Dampfern befahren werden können.
Wichtig sind die dortigen Eisenbahnen. Das Eisenbahnnetz geht von
der Indus- zur Gaugesmüuduug und von der Südspitze bis zum
Himalajagebirge. Zu erwähnen sind die Linien: Kalkutta-Allaha-
bad-Bombay; Allahabad-Lahor-Peschawar (vor den Kabul-
Pässen); Lahor-Mnltan-Karatschi mit der Abzweigung über
Gnetta nach Kandahar in Afganistan; Bombay - Madras;
Madras-Kaliknt.
An Handelsplätzen ragen hervor: Kalkutta, 1^8 Mill. Einw.,
Sitz des Vizekönigs, am Hngli, einem Gangesarm, ist die erste
Handelsstadt Indiens. Leider sind die Hafenverhältniffe nicht sehr
günstige, da der Strom sein Bett fortwährend erhöht, und gute
Ankerplätze fehlen. Bombay, 3/4 Mill. Einw., an der Küste Malabar
auf der 15 km langen gleichnamigen Insel, hat im Gegensatz zu
Kalkutta einen der besten Hafen der Welt. Das fehlende Hinterland
ist durch Eisenbahnen erschlossen. Der Handel ist nunmehr in stetem
Blühen begriffen und hat in manchen Zweigen schon denjenigen von
Kalkutta überflügelt. Außerdem ist Bombay die bedeutendste Fabrik-
stadt Indiens. Madras, über 1/2 Mill. Einw., liegt an der sandigen,
hasenarmen Küste Koromandel, treibt aber einen recht ausgedehnten
Handel. Alle drei Hafenplätze werden auch von Schiffen des „Öfter-
reichischen Lloyd" regelmäßig besucht. Die Überfahrt von Trieft nach
Bombay dauert zirka 18 Tage. Im Westen der Insel Ceylon liegt
Colombo, Haltepunkt der Ozeandampfer; ein anderer wichtiger Platz
dieser Insel ist Point de Galle, mit einem guten Hafen.