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1. Geographie für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Unterrichtsanstalten - S. 96

1905 - Dresden : Huhle
— 96 — bau, da es vom Pfahlwurm nicht angegriffen wird). An tierischen Erzeugnissen kommen für den Handel Rohseide, Rohwolle, Häute, Elfenbein in Betracht. Bei den Lakkadiven werden Kaurimuschelu ge- fischt, die als Scheidemünzen gebraucht werden; um Ceylon findet man die Perlmuschel. Das Mineralreich liefert Edelsteine (aus Ost- indien stammen die meisten Diamanten und Rubine), Gold, Kupfer, Eisen, Steinkohlen und Salz. 4. Industrie und Handel. Die indische Industrie ist im allgemeinen wenig belangreich. Doch haben die alte Banmwoll- und Juteindustrie durch die Ein- führnng der europäischen maschinellen Einrichtungen großen Aufschwung erfahren. Nennenswert ist die Seidenindustrie Bombays. Zu er- wähnen sind Woll- (Schals und Teppiche), Elfenbein-, Schildpatt-, Goldwaren. Die entwickeltste Industrie ist die, die auf der Land- Wirtschaft basiert; sie umfaßt Bierbrauereien, Ölmühlen, Mahlmühlen, Reismühlen, Zuckerfabriken und Zigarrenfabriken. Der Außenhandel, der fast ausschließlich in den Händen der Engländer liegt, überwiegt den Binnenhandel bei weitem. Letzterer wird in erster Reihe von den Eingeborenen und Persern besorgt. An Flußstraßen kommen für den indischen Handel nur Ganges und Indus in Betracht, die von Dampfern befahren werden können. Wichtig sind die dortigen Eisenbahnen. Das Eisenbahnnetz geht von der Indus- zur Gaugesmüuduug und von der Südspitze bis zum Himalajagebirge. Zu erwähnen sind die Linien: Kalkutta-Allaha- bad-Bombay; Allahabad-Lahor-Peschawar (vor den Kabul- Pässen); Lahor-Mnltan-Karatschi mit der Abzweigung über Gnetta nach Kandahar in Afganistan; Bombay - Madras; Madras-Kaliknt. An Handelsplätzen ragen hervor: Kalkutta, 1^8 Mill. Einw., Sitz des Vizekönigs, am Hngli, einem Gangesarm, ist die erste Handelsstadt Indiens. Leider sind die Hafenverhältniffe nicht sehr günstige, da der Strom sein Bett fortwährend erhöht, und gute Ankerplätze fehlen. Bombay, 3/4 Mill. Einw., an der Küste Malabar auf der 15 km langen gleichnamigen Insel, hat im Gegensatz zu Kalkutta einen der besten Hafen der Welt. Das fehlende Hinterland ist durch Eisenbahnen erschlossen. Der Handel ist nunmehr in stetem Blühen begriffen und hat in manchen Zweigen schon denjenigen von Kalkutta überflügelt. Außerdem ist Bombay die bedeutendste Fabrik- stadt Indiens. Madras, über 1/2 Mill. Einw., liegt an der sandigen, hasenarmen Küste Koromandel, treibt aber einen recht ausgedehnten Handel. Alle drei Hafenplätze werden auch von Schiffen des „Öfter- reichischen Lloyd" regelmäßig besucht. Die Überfahrt von Trieft nach Bombay dauert zirka 18 Tage. Im Westen der Insel Ceylon liegt Colombo, Haltepunkt der Ozeandampfer; ein anderer wichtiger Platz dieser Insel ist Point de Galle, mit einem guten Hafen.
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