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1. Geographie für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Unterrichtsanstalten - S. 99

1905 - Dresden : Huhle
— 99 — 1, Allgemeines, Von seinen Einwohnern „das Reich der Mitte" genannt, umfaßt das gesamte China fast den dritten Teil von Asien und wird an Bevölkerungszahl einzig von dem Britischen Reiche übertroffen. Schon seit Tausenden von Jahren hat das chinesische Volk eine hohe, aber keiner Fortbildung fähige Kulturstufe erreicht, und gegen das Ausland hat es sich bis auf die neueste Zeit stets verschlossen. Erst von 1843 (Opiumkrieg) ab durften englische Schiffe in chinesische Häfen ein- laufen und europäische Kaufleute sich dort ansiedeln; auch dem Christen- tume wurde der Eingang ermöglicht. Sitten und Religionsgebräuche sind verknöchert; alles geht seinen genau vorgeschriebenen Gang, von welchem selbst der Kaiser nicht abweichen darf. In dem Kriege mit Japan 1894—1895 hat sich die politische Ohnmacht Chinas infolge seiner veralteten Einrichtungen aller Welt deutlich gezeigt. Die Mächte des Abendlandes suchten daher sofort dort Boden zu gewinnen und bestimmend in die chinesischen Verhältnisse durch Besetzung von Hafen- Plätzen, Erwirkung von Handelsfreiheiten usw. einzugreifen. Rußland besetzte u. a. Port Arthur, England Wei-hai-wei und den Archipel Chan-Schan, Deutschland die Bucht von Kiantschon, Frankreich Quaugt-schou-wau. Die Chinesen gehören zur mongolischen Rasse; ihre Volksbildung steht auf einer hohen Stufe; sie sind arbeitsam, mäßig, sparen und haben ein ausgesprochenes kaufmännisches Talent. Ihre Widerstandsfähigkeit gegen Klima und Wetter ist groß, daher sind sie zur Auswanderung in alle Gegenden geeignet. 2. Politisches, China zerfällt in das eigentliche China mit Osttnrkestan, Jli und dem südlichen Teile oer Dsnngarei und in die Neben- länder Mandschurei, Mongolei, Tibet^ und die nördliche Dsnn- gar ei. An der Spitze des Reiches steht der Kaiser, „der Sohn des Himmels", der zugleich Oberpriester der Bekenner der Lehren des Kong-Fu-Tse, der Staatsreligion, ist. Weit verbreitet ist daneben der Buddhismus; selbst der Islam zählt Millionen von Anhängern; die Zahl der Christen ist verhältnismäßig gering. Früher gehörte zu China auch die Halbinsel Korea, die sich zwischen dem Japanischen und Gelben Meere mehrere Breitengrade lang hinzieht. Seit dem Chinesisch-Japanischen Kriege besteht jedoch das Abhängigkeitsverhältnis nicht mehr, dafür führen jetzt Japan und Rußland um den Besitz dieses Kaiserreiches Krieg. Die Haupt- stadt ist Söul, 200000 Eiuw.; die Häfen Chemnlpo, Fnsan und Gensan sind den großen schiffahrttreibenden Knltnrstaaten, unter denen sich auch das Deutsche Reich erheblich am Handel mit Korea beteiligt, geöffnet. Durch Vertrag vom Jahre 1904 ist Tibet zum Vasallenstaat Englands geworden.
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