1905 -
Dresden
: Huhle
- Autor: Ambrassat, August
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Kaufmännische Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Regenzeit schiffbar. 4. Der Kongo ist sehr wasserreich; leider
ist aber gerade der Unterlaus vom Stanleypool bis kurz vor der
Mündung nicht schiffbar. Sein größter Nebenfluß ist der Kassai.
Der Kongo führt ungeheure Massen von schwimmendem Bambus in
den Ozean; seine Strömung ist noch weit hinaus im Meere zu er-
kennen. 5. Der Üigir kommt aus dem Hochsudau. Sein Delta
trennt die Golfe von Benin und Biasra. Der wichtigste Nebenfluß,
Beuue, wird weit hinauf mit Dampfern befahren. 6. Der Senegal
gehört ebenso wie 7. der Gambia dem Stuseulaude von Senegambien
an; der erstgenannte Fluß hat vor seiner Mündung eine Barre, [die
die Schiffahrt sehr erschwert.
§ 180. Kandelsverhältnifse. Dieselben sind in Afrika recht
ungünstig. Kein Strom gestattet ein Eindringen in den Kern des Erd-
teils, große Wüsten, unwegsame Steppen ziehen sich nicht selten am
Küstensaume entlang und hindern den Zugang zu den dahinterliegenden
fruchtbaren Gebieten. „Im tropischen Sudan, im Lande der Schwarzen,
hemmen bald die hohen starren Gräser der Savannen, bald der dicht
verschlungene Urwald, hier die durch reichliche Regengüsse überschwemmten
Hochflächen, dort reißende Ströme die Verbindung, wenn es auch an
Brücken nicht ganz fehlt. Dazu zwingt die Unsicherheit von Leben
und Eigentum die Händler, ihre Waren durch bewaffnete Mannschaft
zu decken/' Der Handel wird meistens durch Karawanen besorgt, die
ihre bestimmten Straßen ziehen. Sie bedienen sich im nördlichen
Afrika des Kamels (etwa 4—5 km die Stunde), im mittleren des
Pferdes und Esels, im südlichen der Ochsenwagen und der Träger.
Wichtige Karawanenstraßen durch die Sahara sind: 1. von Tri-
polis über Fessan und Bilma nach Kuka, 2. von Tripolis nach Tim-
bnktn, 3. von Tripolis nach Sokoto und Kano. Die Pilgerkarawanen-
straße führt durch das ganze nördliche Afrika und zwar von Fes über
Algier, Tunis, Tripolis, Kairo bis nach Mekka. Sie dient zwar
religiösen Zwecken, doch treiben die Festpilger auch lebhaften Handel.
Ausgangspunkte des Handels am Indischen Ozeane sind Berbera und
Bagamoyo. In Südafrika zieht sich eine bedeutende Karawanenstraße
längs des unteren Sambesi hin.
Der Nordrand.
§ 181. I)as Sultanat Marokko. An zwei Meere stoßend, liegt
Marokko für den Handel sehr günstig. Leider bieten die Küsten-
Verhältnisse manches Hindernis. Die atlantische Küste ist von Dünen
umsäumt, die Mittelmeerküste hat in ihren felsigen Buchten wohl
ausreichende Schlupfwinkel für Seeräuber, aber keine guten Häfen
mit sicherem Ankergrunde. Der Handel liegt in den Händen der
Franzosen, Engländer und Deutschen. Ausgeführt wird: Gemüse,
Mais, Mandeln, Vieh, Wolle. Eingeführt werden hauptsächlich
Baumwollenwaren. Die ehemalige blühende marokkanische Industrie
ist sehr zurückgegangen. Sie hat ihren wichtigsten Sitz in Fes,