1900 -
Lüneburg
: Herold & Wahlstab
- Autor: Günther, Hermann
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Handelsschule, Kaufmännische Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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spärlichen Regen benetzt werden. Ebenso besteht ein
auffallender Gegensatz zwischen der Küste und dem
Binnenlandes Das Küstenklima wird charakterisiert durch
verhältnismässig niedere, ziemlich gleichmässige Tempera-
tur, fast tägliche, starke Nebelbildungen und äusserst
geringen Niederschlag, das des Binnenlandes durch grosse
Reinheit und Trockenheit dey Luft, erheblichen Temperatur-
Wechsel zwischen Tag und Nacht und geringe jährliche
Niederschläge. Vom gesundheitlichen Standpunkte aus
ist das Klima des Schutzgebietes trotz der hohen Wärme-
grade und der unvermittelten Temperatursprünge auch
dem Nordeuropäer durchaus zuträglich und die Ge-
sundheitsverhältnisse sind in den meisten Teilen des
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Schutzgebietes äusserst günstig.
Wie für das Klima, so sind auch für die Pflanzen-
welt, die von Klima, Boden und Feuchtigkeit abhängig
ist, zwei Verbreitungsgebiete, die Küste und das Binnen-
land zu unterscheiden. Die Sand wüsten des Küstengebietes
sind äusserst dürftig bewachsen. Die einzige Nahrungs-
pflanze ist hier der blattlose Narastrauch, dessen faust-
grosse, gurkenähnliche Früchte von den Eingeborenen
gern gegessen werden. Das Binnenland bedeckt sich
mit Gräsern, die sich aber wie die lichten Baumgruppen
, der Akazien nur in den Thälern der Flussläufe das
ganze Jahr hindurch erhalten. Erst nördlich vom 200 S.
treten Palmen und die riesigen Baobabs auf, und in
der Nähe des Kunene wird die ganze Pflanzenwelt
üppiger.
Die Tierwelt, die sich noch um die Mitte dieses Jahr-
> hunderts durch einen grossen Reichtum an jagdbaren
Tieren auszeichnete, ist durch schonungslose Jagd in
tiefgehender Weise beeinflusst. Elefant, Nashorn, Fluss-
pferd, Giraffe, Büffel und Strauss, die früher das Binnen-
gebiet belebten, sind jetzt völlig ausgerottet oder durch-
streifen in wenigen Paaren das Land, nur scheue
Antilopenrudel kommen noch vor. Die Küste ist von
,
zahlreichen Wasservögeln belebt.
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