1900 -
Lüneburg
: Herold & Wahlstab
- Autor: Günther, Hermann
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Handelsschule, Kaufmännische Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
166
poten und Sklavenhändler, den Aberglauben, die Wild-
heit und Trägheit der Eingeborenen. — Die Haussa-
Staaten zwischen Niger und Benne sind teilweise von
den Engländern abhängig, ebenso das östlich gelegene
Dar-For. — Wadai und Bagirmi beanspruchen die
Franzosen. Noch unabhängig ist Bornu am Tsad-See.
Der Handel ist grösstenteils Karawanenverkehr und
nimmt teils die Richtung von Osten nach Westen, teils
von der Berberei durch die Aviiste nach Timbuktu, Kano,
Kuka und anderen Städten, und von hier an die Küste
von Nordguinea. Zur Ausfuhr gelangen: Palmöl, Gummi,
Goldstaub, Elfenbein, Straussenfedern.
Die wichtigsten Handelsplätze sind :
a) Im Sultanat Massina : Timbuktu.
b) ,, ,, Sô ko ta: Sokota. Kano.
c) ,, Bornu : Kuka.
d) ,, Adamaua: Jola.
§ 190. Oberguinea umfasst das westafrikanische Küsten-
gebiet von Senegambien bis zum Nigerdelta. Das Land
ist infolge der bedeutenden Niederschläge ungemein
fruchtbar, die Küste flach und versandet, hin und wieder
sumpfig und mit Mangrovewäldern bedeckt, das heiss-
feuchte Klima ist für Europäer sehr gesundheitsschädlich.
Die Bevölkerung besteht aus meist heidnischen Sudan-
negern und gliedert sich in zahlreiche Stämme und
Staaten, auf welche die europäische Kultur noch wenig
Einfluss erlangt hat.
Das Küstengebiet von Oberguinea war seit der Zeit der
grossen Entdeckungen das Ziel der seefahrenden Nationen
Europas. Hier hatte auch der Grosse Kurfürst eine Kolonie
auf der Goldküste mit dem festen Platze Gross-Friedrichsburg.
.Te nach den vorherrschenden Ausfuhrprodukten wurden die
Küstenstrecken benannt. So unterscheidet man noch heute
eine Pfeffer-, Zahn-, Gold- und Sklavenkiiste. Von hier aus
versorgte man auch die Sklavenmärkte Amerikas mit „schwarzem
Elfenbein". — Heute haben Engländer, Franzosen und Deutsche
Niederlassungen auf Oberguinea und beeinflussen den Handel,
der allerdings durch den Mangel an guten Häfen sehr er-
schwert wird.