1900 -
Lüneburg
: Herold & Wahlstab
- Autor: Günther, Hermann
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Handelsschule, Kaufmännische Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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umfasst die Ebenen des Amazonenstromes mit ihren
mächtigen Urwäldern und im Südosten das brasilianische
Bergland.
Die Bevölkerung ist nur in den Küstenprovinzen
sesshaft und besteht vorwiegend aus Negern und Misch-
lingen ; nur etwa Va der Bewohner sind Weisse, zu
denen in neuerer Zeit auch viele Deutsche gekommen
sind. Die Zahl der Indianer wird auf 600 000 geschätzt.
Bemühungen der Regierung, die wilden Indianerstämme
zu civilisieren, haben bisher wenig Erfolg gehabt.
Die herrschende Landessprache ist das Portugiesische,
die Religion der Katholicismus.
Brasilien ist ein von der Natur reich gesegnetes
Land, dessen Schätze aber nur zum geringen Teil
verwertet werden.
Die Haupterwerbsquelle bildet die Plant agen-
wirtschaft, die sich jedoch hauptsächlich auf die
Küstengehiete beschränkt. Das wichtigste Erzeugnis
der Plantagen für den Handel ist Kaffee, von dem
man jährlich durchschnittlich 4—5 Millionen Zentner
erntet, d. i. über die Hälfte der gesamten Kaffee-
produktion der Erde. Die wichtigsten brasilianischen
Kaffeesorten sind : Campinas, Santos, Bahia- und
Riokaffee. — Ausserdem gewinnt man Baumwolle,
Tabak, Zucker, Kakao, Reis, Mais, Weizen etc.—Die
grossen Waldungen liefern vorzügliche Hölzer, nament-
lich Mahagoni-, Rosen- und Farbhölzer, ferner Kaut-
schuk, Chinarinde und andere Droguen.
Die Yielizueht ist auf den hochgelegenen Weiden
der Campos (im Norden und Nordwesten des brasi-
lianischen Berglandes) und in den südlichen Provinzen
neben dem Ackerbau sehr verbreitet und erstreckt sich
auf Rinder, Pferde, Maultiere, Schafe und Schweine.
Der Boden birgt bedeutende Mineralschätze: Dia-
manten, Gold, Blei, Kupfer, Eisen, Quecksilber etc.,
aber der Bergbau liegt bei dem Mangel an fleissigen
Arbeitskräften und den ungenügenden Verkehrs-