1910 -
Hannover-List [u.a.]
: Meyer
- Autor: Eckhardt, Alexander
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Mittlere Handelsschule, Kaufmännische Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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(im Westen und Norden) und Rußland im Osten, läuft in unwirtlichen
und fast unzugänglichen Gegenden, weshalb die beiden Meere die
einzigen Verbindungswege nach dem Auslande und selbst nach Nor-
wegen bilden. Im Gegensatz zu Norwegen ist Schweden vorwiegend
Tiefland. Das Land dacht sich terrassenförmig in der Richtung von
N.-W. nach S.-O. ab.
2. kenässerung. In derselben Richtung bewegen sich auch
die schwedischen Flüsse, die ihres starken Gefälles wegen zur Schiff-
fahrt nicht zu gebrauchen sind. Ihre Stelle vertreten die im südlichen
Schweden liegenden großen Seen, nämlich der Wener-, Wetter- und
Mälarsee, welche sämtlich gute Schiffahrtsstraßen sind. Durch den
Göta-Kanal, ein durch Gneisfelsen gehauenes Riesenbauwerk durch
die genannten Seen, welche wieder durch Kanäle verbunden sind, ist
in dem fruchtbarsten und reichsten Teile Schwedens ein vorzügliches
System von Wasserstraßen hergestellt, welches Nordsee und Ostsee ver-
bindet, und auf welchem ein lebhafter Verkehr von Fluß- und Dampf-
schiffen stattfindet.
3. Loäenerzeugnisse. Der Ackerbau, der besonders im süd-
lichen Teile des Landes, an der Meeresküste und in den Flußtälern
sehr rationell betrieben wird, liefert Getreide, namentlich Hafer und
Roggen (im südlichen Teil zur Ausfuhr), Gerste, Flachs und Hanf,
in jüngster Zeit auch Zuckerrüben. Die Erzeugnisse der Viehzucht
(Pferde, Rinder, Schafe) decken den Bedarf des Landes nicht, so daß
die Einfuhr die Ausfuhr übersteigt. Etwa 40°/o der Oberfläche sind
mit Wald (Kiefern und Rottannen) bedeckt. Die Waldwirtschaft ist
in jüngster Zeit ein Haupterwerbszweig der Bevölkerung. Bedeutende
Mengen von Nutzholz, das seiner Festigkeit wegen sehr wertvoll ist,
werden ausgeführt (jährlich für 180 Mill. Kronen). Ein wichtiger
Zweig des nationalen Wohlstandes ist der Reichtum Schwedens an
nutzbaren Mineralien. Die schwedischen Berge, namentlich westlich
und nordwestlich vom Mälarsee, sowie die Berge von Norr-Land be-
sitzen einen unerschöpflichen Reichtum an Eisenerzen, Kupfer, Blei,
Silber und Zink. Das schwedische Eisen gilt für das beste der Welt.
Seit alters berühmt sind die Magneteisengruben von Danemora, zu
denen in neuerer Zeit solche in Norr-Land erschlossen worden sind.
Diese Erze werden in großen Mengen nach Deutschland (Firma Krupp),
Großbritannien, Belgien und Frankreich ausgeführt. Aus ihnen wird
der beste Stahl der Welt hergestellt. An Steinkohlen dagegen hat