1910 -
Hannover-List [u.a.]
: Meyer
- Autor: Eckhardt, Alexander
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Mittlere Handelsschule, Kaufmännische Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
überall frei sind und sich sogar auf Haiti ein selbständiges Staats-
wesen gebildet haben. In den letzten Jahrzehnten sind vielfach Chinesen
eingewandert, die als fleißige, billige und sparsame Arbeiter der weißen
Bevölkerung Konkurrenz machen. Man redet nun in Amerika von
Weißen und Farbigen. Zu den ersten zählt man die europäischen
Eingewanderten und ihre Nachkommen (Kreolen genannt); zu den letzten
die Indianer, Neger und Mischlinge. Die Mischlinge sind Mestizen
(Nachkommen von Weißen und Indianern), Mulatten (Nachkommen
von Weißen und Negern) und Zambos (Nachkommen von Negern
und Indianern).
6. Politische Verkältnisse. Ursprünglich von europäischen
Mächten, namentlich England, Spanien und Portugal abhängig, hat
sich heute sast der größte Teil des Erdteils seine politische Selb-
ständigkeit erworben. Mit Ausnahme von Britisch-Nordamerika, der
Ostküste von Honduras, Britisch-, Französisch- und Niederländisch-
Guyana und den kleineren westindischen Inseln, welche von Europa
abhängig sind, haben sich in Nord- und Südamerika wichtige Frei-
staaten gebildet. Viele dieser Staaten haben eine sog. Föderativ-
Verfassung, d. h. mehrere kleine Staaten bilden eine gemeinsame Bundes-
republik. Ihre inneren Angelegenheiten verwalten sie selbständig,
während sie dem Auslande gegenüber als Gesamtstaat auftreten.
B. Die einzelnen Wirtschaftsgebiete.
1. Das britische Nordamerika,
etwas kleiner als Europa mit 6 Mill. Ew., ist nächst Indien die volk-
reichste der englischen Kolonien. Der Westen des Landes wird von
hohen Gebirgsketten durchzogen; der Norden und Osten bilden ein großes
Tiefland mit zahlreichen Flüssen und großen Seen. Die fünf großen
kanadischen Seen (siehe S. 136), der St. Lorenzstrom mit
dem Ottava, der Mackenzie mit seinen Zuflüssen müssen hier
genannt werden. Der größte Teil dieses Tieflandes bildet ein unge-
heures Waldgebiet, das noch bis heute teilweise Wildnis geblieben
ist. Das wichtigste Gebiet ist Kanada, wo sich ungeheure Tannen-
und Kiefernwälder, aber auch sehr fruchtbares Ackerland ausbreiten.
Auch die Viehzucht wird eifrig gepflegt. Große Mengen von Getreide,
hauptsächlich Weizen, Vieh und Holz bilden die Ausfuhrartikel, die
durch die sehr günstigen Verkehrswege auf dem St. Lorenzstrom und