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1. Abriß der Weltwirtschaftskunde - S. 6

1913 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
6 Allgemeiner Teil, I. Die Natur-Faktoren. 1. Die Temperatur. Die wechselnden Wärmeverhältnisse der Erde be- ruhen in erster Linie auf ihrer geneigten Achsenstellung (vgl. einen Globus). Dadurch treffen die senkrechten Sonnenstrahlen im Juni die nördliche Halbkugel bis zum Wendekreis, im Dezember die südliche und wandern somit gewissermaßen zweimal über den Äquator, einmal im März, einmal im September. So entstehen unsere Jahreszeiten: Sommer, Winter, Frühjahr und Herbst. Die Lustwärme stammendes nur zum geringsten Teile aus den direkten Sonnenstrahlen; vielmehr saugt die äußere Erdrinde fast alle Sonnenwärme auf und strahlt sie dann an die benachbarten Luftschichten zurück. Daraus erklärt es sich auch, daß mit zunehmender Höhe die Wärme abnimmt (oergl. die schneebedeckten Alpengipfel und das warme Oberitalien). Man rechnet durchschnittlich mit einer Wärmeabnahme von 1° auf je 100—150 m Höhe. Wir fahen bereits, daß der größte Teil der Erde mit Wasser bedeckt ist. Dieses nimmt nur langsam die Sonnenwärme auf, gibt sie aber auch langsam wieder ab, so daß das Klima hier viel gleichmäßiger ist als auf dem Festlande. Ferner kommt hinzu, daß die Luft über dem Ozean infolge ihres hohen Feuchtigkeitsgehaltes bereits einen Teil der Sonnenwärme aufsaugt und dadurch eine stärkere Erwärmung des Meerwassers erschwert. Schließlich ist von Be- deutung, daß warmes Wasser leichter ist als kaltes. Geben nämlich die oberen Wasserschichten ihren Wärmegehalt an die Luft ab, so werden sie selbst dabei kälter als die darunter befindlichen, sinken unter, und die an die Oberfläche gelangenden Massen können von neuem Wärme an die Luft abgeben. Auf dieser Erscheinung beruht zum großen Teil das milde Klima der Mittelmeer- gebiete. Die Straße von Gibraltar ist nur wenige hundert Meter tief. Strömt nun vom Ozean das Wasser in das Mittelmeer hinein, so gelangen nur die oberen, wärmeren Schichten durch die Meerenge, während das kalte Grundwasser im Ozean zurückbleibt. Die Landmassen dagegen erwärmen sich schnell und geben in kurzer Zeit die Wärme wieder ab, so daß hier erhebliche Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht, Sommer und Winter entstehen. Dem gleichmäßigen See- klima steht das Land- oder Kontinentalklima. mit seinen schroffen Tempe- raturgegensätzen gegenüber. Wie stark der Unterschied zwischen Land- und Seeklima ist, zeigt nachstehender Vergleich der Durchschnittstemperaturen für: Durch den Einfluß von Land und Waffer verschieben sich die Linien gleicher Durchschnittstemperaturen auf der Erde, fo daß uns die Ein- teilung in eine heiße oder Tropenzone, je zwei subtropische, gemäßigte und kalte Zonen nur in groben Zügen ein Bild der wirklichen Wärmeverteilung auf der Erde gewähren. Erwähnenswert sind schließlich die großen Eisberge, die sich in der Nähe der Pole bilden, in den Ozean abgestoßen werden und die Temperatur wesent- lich erniedrigen. im Januar im Juli Schwankung zwischen beiden Batavia (Java) London Petersburg Jakutsk (Sibirien) 14 27 62 1° 0
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