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1. Handels- und Verkehrsgeographie - S. 29

1918 - Leipzig : List & von Bressensdorf
29 1. Der wichtigste Verkehrsstrom nach dem Rhein ist die Elbe, bis Außig für 850 t- Schiffe befahrbar, für kleinere Schiffe bis zur Mündung der Moldau. Dauer der Eis- bedeckung nur 20—30 Tage, im Hochsommer allerdings häufig Tiefstände des Wassers.-Die Elbstraße führt in das Herz Mitteleuropas hinein; sie erschließt mit ihren Nebenflüffen und Kanalverbindungen die fruchtbaren und iudustriereichen Gebiete von Böhmen, Sachsen, Thü- ringen, Anhalt, Brandenburg (Berlin!), Teile von Hannover und Mecklenburg und greift durch die märkischen Wasserstraßen auch in den Verkehrsbereich der Oder hinüber. Zu Tal gehen hauptsächlich: Zucker, Melasse, Düngemittel, Holz, Glas und Glaswaren, zu Berg! Getreide, Hülsenfrüchte, Düngemittel, Eisen und Erze, Flachs, Hanf, Ölsaat. 2. Die Oder ist bis Ratibor schiffbar. Dauer der Eisbedeckung durchschnittlich 80 Tage. Häufig Frühjahrshochwasser und sommerliche Tiesstände des Wassers. Unter den Nebenflüssen hat besonders die Warte mit der Netze für die Schiffahrt Bedeutung. Talwärts gehen vor- nehmlich Getreide, Spiritus, Zucker, Zement; zu Berg: Eisenerze, Petroleum. 3. Die Urstromtäler ermöglichten im Elb—oder-Gebiet eine Reihe bedeutsamer Kanal- Verbindungen: a) der Oder—spree-Kanal (für 400—500 t-Schiffe); b) der wenig leistungs- fähige Finow-Kanal von der oberen Havel nach der Oder ist jetzt durch deu Hohenzollerukanal Berlin-Stettin ersetzt (für 600 t-Schiffe); e) der Plauer-Kanal kürzt mit dem von ihm ab- zweigenden We-Kanal den Weg von der Havel nach Magdeburg; 6) der Rhin-Kanal führt von der oberen nach der unteren Havel. 4. Die Weichsel erschließt mit ihren großen Nebenflüssen und ihren Kanalverbin- düngen mit dem Dnzepr ein weites Gebiet; sie ist bis Schlesien hinein schiffbar. Trotzdem ist ihre Verkehrsbedeutung gering, da es in Rußland-Polen an jeglichen Stromregulierungen mangelt. Stromab geht hauptsächlich Floßholz, stromauf bilden Salz und Steinkohlen die wichtigsten Frachten. Das brandenburgische Wasserstraßennetz steht durch den Bromberger- Kanal (Netze-Brahe) mit der Weichsel in Verbindung. 5. Die ostprentzischen Wasserstraßen (Pregel, Memel, der Oberländische Kanal und die Masurische Schiffahrtsstraße) dienen hauptsächlich der Ausfuhr von Holz und landwirtschaft- lichen Produkten und der Einfuhr von Kohlen, Petroleum und Kolonialwaren. 6. Die Weser ist bis Kassel für 350 t-Schiffe befahrbar; unter ihren Nebenflüffen kommen besonders die Aller (Celle, Verden) mit der Leine (Hannover) und die Huute (Oldenburg) in Betracht. Die Schiffahrtsbedeutung der Weser ist vorläufig noch gering; es fehlt an einem industriereichen Hinterlande und während des Sommers an genügender Fahrwassertiefe. Wichtig für die Hebung der Weserschiffahrt ist der jetzt vollendete Rhein—hannover-Kanal. Kleinere, wenig leistungsfähige Kanäle verbinden die untere Weser mit der Ems (Hunte—ems-Kanal) und mit der Unterelbe (Hadelnfcher Kanal). 7. Die Ems hat durch den Dortmund—ems-Kanal an Bedeutung gewonnen; durch ihn wird das rheinisch-weftfälische Industriegebiet mit Emden verbunden. Der Kanal-ist für 1000 t-Schiffe befahrbar. B. Eisenbahnen. Für den Eisenbahnverkehr Norddeutschlands ist Berlin das Hauptzentrum. Es verdankt diese beherrschende Stellung hauptsächlich seiner zentralen Lage und seiner Eigenschaft als Reichshauptstadt. Von hier führen Schienenwege nach Hannover—köln, Bremen, Hamburg, Rostock—warne- münde [©jebfer], Stralsund—saßnitz [Drefleborg], Stettin, Königsberg [St. Petersburgs, Frankfurt a. d. O.—Posen—thorn ^Warschau], Breslau [Wien und Budapests, Dresden [Wien), Leipzig—münchen [Brenner], Halle—frankfurt a M., Magdeburg. — Berliu ist ein Welt- Handelsplatz allerersten Ranges: Hauptstapelplatz für Getreide, Spiritus, Wolle, Vieh, Brenn- ftoffe, neben Leipzig der Hauptmiltelpunkt des deutschen Buchhandels, der erste Börsen- und Bankplatz Mitteleuropas. Als weitere Eisenbahnknotenpunkte haben hervorragende Bedeutung für den Osten: Frankfurt a. O. und Posen, für den Westen: Hannover, Hamburg, Bremen. Seeverkehr. 1. Die deutschen Meere, Ost- und Nordsee, sind flache Randmeere. Während aber die Ostsee nach Lage und Bedeutung die Stellung eines Binnenmeeres
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