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1. Handels- und Verkehrsgeographie - S. 82

1918 - Leipzig : List & von Bressensdorf
82 Die Republik Frankreich. 536000 qkm (Deutschland 540000). 40 Mill. Einw. (= Preußen); 74 auf 1 qkm (D. = 120). Lage, Grenzen. Frankreich umfaßt den west- lichen Teil des europäischen Rumpfes. Breitenlage 42°—51° rt. 93r. ^ Florenz—köln, (Srfurtj.^yf B. Frankreich vereinigt in seiner Lage in weit höherem Maße als Deutschland die Vorzüge einer See- und Landmacht. 1. An drei Seiten von wichtigen Kulturmeeren be- grenzt, gewinnt es sowohl direkte Beziehungen zu dem nahe gelegenen England und den anderen Nordseestaaten, als auch zu den Randländern des Atlantischen Ozeans und des Mittel- meeres. Im Gegensatz zur Iberischen Halbinsel ziehen sich durch Frankreich leicht gangbare Naturwege von Küste zu Küste. Nachweis! 2. Auch die drei Landgrenzen sind durch die Natur größtenteils ausgezeichnet geschützt. Sw.: Pyrenäen gegen Spanien; £).: Westalpen, Schweizer Jura und Wasgen- wald gegen Italien, die Schweiz, Deutschland; nur im No. offene, aber durch starke Festungen beschirmte Grenzen gegen Deutsch-Lothringen, Luxemburg, Belgien. Küsten. Die Küsten Frankreichs sind durchweg nur wenig gegliedert und weisen daher nur eine geringe Zahl guter Seehäfen auf. Die besten Hafenküsten: 1. Die kleinbuchtige Steilküste der Provence, die wintermilde Riviera. Hier liegt der wichtigste Hafen Frank- reichs: Marseille (schon um 600 v. Chr. gegründet). Er steht durch das Rhonetal in guter Verbindung mit dem Hinter- lande, während die übrigen Plätze (wie Nizza, Cannes, Toulon) durch Gebirge vom Biuueulande abgeschlossen sind. g. Die Granitküste der Bretagne. Hier liegt der Kriegshafen Brest; ein erstklassiger Handelshafen hat sich hier nicht entwickelt, weil das unmittelbare Hinterland wirtschaftlich von geringer Bedeutung ist. f Im übrigen ist Frankreich wie auch Deutschland in der Anlage von Häfen auf die Strommündungen angewiesen: Bordeaux (Garonne), Nantes—st. Nazaire (Loire), Le Havre (Seine). Cherbourg ist ein mit großen Kosten geschaffener Kriegs- [und Handelshafen. Bodenaufbau. Frankreichs Bodengestalt ist der Deutschlands ähnlich. Hochgebirge besitzt es nur an den Grenzen: Westalpen, Pyrenäen. Die tiefe Furche des Rhonetals und die Senke des Kanals du Midi scheiden sie von dem französischen Zentralplateau, der Fortsetzung der mitteldeutschen Gebirgsschwelle. Das französische Zentralplateau bricht mit den Cevennen steil gegen die Rhonefurche ab, während es sich nach N. und W. allmählich abdacht. Wirtschaftlich Deutschland: das Kernland des europäischen Rumpfes. Breite 47°— 56°! D. hat nur im N. Seegrenzen. Vgl. zudem die Handelsbedeutung dieser Meere mit den Grenzmeeren Frankreichs! Auf welche Weise ist es D. nur möglich geworden, am Mittelmeerhandel sich hervorragend zu beteiligen? Beachte, daß Genua, Venedig, Barcelona Ausgangshäfen deutscher Schisfahrtslinien sind! Vgl. damit die Ungunst der ausgedehnten Landgrenzen Deutsch- lands! Wo sind sie gänzlich nnge- schützt? Beachte, daß die französischen Gebirgsgrenzen auf den Käminen der Zentralketten verlaufen! Wie ist es bei der deutschen Alpengrenze, beim Erzgebirge? D. hat nur an der Ostseite des schmal gestaltetenschleswig-Holstein wirklich gute Naturhäfen. Vgl. die Lage von Emden, Bre- men, Hamburg, Lübeck, Rostock, Stettin, Danzig. Königsberg! Vgl. Wilhelmshaven! D. umfaßt zwar auch im all- gemeinen 3 Landstufen, aber im einzelnen tritt eine viel größere Mannigfaltigkeit im Bodenaufbau hervor.
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