1918 -
Leipzig
: List & von Bressensdorf
- Autor: Bartling, Konrad
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Handelsschule, Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Mitte vorgelagert, und es erstreckt sich unter allen europäischen Ländern am weitesten
dem wirtschaftlich wichtigsten Teile Amerikas entgegen; es ist somit von der Natur zum
Hauptvermittler zwischen den Hauptkulturländern der Alten und der Neuen Welt berufen.
3. Die insulare Gestaltung gibt nicht nur den besten Schutz gegen feindliche An-
griffe, sondern das Meer öffnet auch nach allen Seiten die billigsten und besten Verkehrswege.
Küsten. Unterstützt wird die gute Naturlage durch eine ausgezeichnete
Küstengliederung. Trichterförmige Meeresbuchten und breite, durch das Meer aufgeweitete
Flußmündungen dringen tief in das Land ein, so daß kein Puukt des Landes über 120 km
vom Meere entfernt liegt. (Vergl. Sk. 24!)
Bodenaufbau. Die Gebirge sind durchweg von geringem Umfang und mäßiger
Höhe; dazu sind sie meist durch tiefe Senken gegliedert, so daß die Anlage
von Verkehrswegen (auch Kanälen!) von Meer zu Meer nirgends aus erhebliche
Schwierigkeiten stößt. 1. Den So. Eng-
lands nimmt eine wellige, fruchtbare
Ebene •ein [das Londoner Beckens, wäh-
rend der W. und der N. gebirgig sind;
hier dehnen sich die Bergländer von Corn-
wall und Wales und das Nordenglische
Gebirge aus. 2. Das Gebirgsland Schott-
lands ist durch zwei Senken — das
Schottische Niederland und die Senke des
Kaledonischen Kanals — in drei Gebirgs-
landschaften gegliedert. 3. Irland ist im
Innern ein Flachland, das durch einen
Kranz von Berggruppen umschlossen ist.
Die Gebirge Großbritanniens
sind im Gegensatz zu denen Irlands
reich an nutzbaren Mineralien aller
Art.
Bewässerung. Die Flüsse Englands sind kurz; aber ihr Wasserreichtum,
ihr geringes Gefälle und die gleichmäßige Wasserführung, sowie die tief ins
Laud eindringenden Mündungsbuchten mit ihren mächtigen Gezeitenbewegungen
machen sie zu ausgezeichneten Schiffahrtsstraßen; die Anlage von Kanülen
wird durch die niedrigen Wasserscheiden sehr erleichtert.
Die wichtigsten Flüsse Englands sind die Themse (London), der Humber (Hüll), der
Severn und der Mersey (Liverpool), in Schottland hat der Clyde (Glasgow, Greenock), in Jr-
land der Shannon die größte Bedeutung.
Klima. Ausgeprägtes Seeklima, bedingt durch die Nähe des Meeres, den
Verlauf des Golfstroms und die vorherrschenden Sw.-Winde. Milde Winter
und kühle Sommer, große Luftfeuchtigkeit, starke Nebel- und Wolkenbildung,
häusige Niederschläge und heftige Winde sind dem Klima besonders eigentümlich.
Das Klima begünstigt besonders den Gras- und Wiesenwuchs; im südlichen England
gedeihen Lorbeeren, Myrten und ° Agaven im Freien. Dagegen reicht die Sommerwärme
nicht hin, den Wein reifen zu lassen; auch ist die übermäßige Feuchtigkeit des Klimas dem
Getreideanbau ungünstig.
Bevölkerung- Unter der Einwirkung der abgeschlossenen insularen Lage
hat sich aus den eingeborenen Kelten und den eingewanderten Germanen und
Küstengliederung Groß*
Sk. 24. britanniens.
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