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1. Grundriß der Wirtschaftsgeographie - S. 19

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Wirtschaft 19 industrie, Hauptort Trier). Der Wald wechselt mit weiden ab- aber eigentliche Vieh- zuchtgebiete sind dem Lande fremd. Der Hckerbau ist nur in der Kölner Lucht und in den beckenartigen Einsenkungen des Gebirges hoch entwickelt (das Maifeld an der unteren Mosel, die Gegend von Trier, das Nahetal, der Rheingau, das Neuwieder Lecken am Rhein usw.). Der Weinbau an der Mosel und in ihren Seitentälern, im Rheingau und im ganzen Rheintale bis weit über Koblenz hinaus liefert hohe Erträge. Zuckerrüben gedeihen im Iülicher Lande (nö. Aachen); Tabak wird im Neuwieder Becken und in der Kölner Lucht bei Kleve geerntet. Huf den weiten Hochflächen find aber die Lodenerträge durchweg gering; schon aus diesem Grunde ist eine starke Getreidezufuhr nötig. Die Natur des Landes und das Vorhandensein zahlreicher Wasserkräfte wies die Bewohner frühzeitig auf gewerb- liche Betätigung hin, die infolge der reichen Naturschätze einen gewaltigen Umfang angenommen hat. Die vulkanischen Gebiete der Eifel und des Westerwalds? gaben Hnlaß zu umfang- reichem Hbbau von Basalt, Tuff, Bimssteinen usw.zu Bau-, Pflaster-, Mühlsteinen und Mörtel. Huf dem Maifelde und längs der Mosel, am Rheine bei Kaub, Andernach und Gberwesel sind die bedeutendsten Dachschieferwerke im Betriebe. Die Rheinstraße ermöglicht den Absatz der Steine in entfernte Gebiete. Huf dem hunsrück bei Idar und Oberstein (Großherzogtum Oldenburg) sind die Hchatgruben zwar erschöpft, aber die Verarbeitung von Halbedelsteinen und Edelsteinen aller Hrt (Schleifen, Färben, Schneiden) hat sich erhalten und erweitert und verleiht dem Gebiete weltumspannende Verbindungen. Ton lag er umziehen den ganzen Nordrand des Rheinischen Schiefer- gebirges- sie sind leicht abzubauen und haben infolge der regen Bautätigkeit und des gewaltigen Bedarfes der Industrie eine ganz bedeutende Verwendung in Ziegeleien, Thamottewerken und Töpfereien gefunden. Weltbedeutung haben die Steingutwerke von Bonn, an der unteren Sieg und am Vorgebirge (starke Hussuhr). Berühmt ist auch das sog. Kannenbäckerland im südwestlichen Westerwald. Der leicht gewinnbare harte Sand hat die Entwicklung derg las industrie begünstigt (Köln, Stolberg, Oberhausen). Die Eifel besitzt Bleierzgruben und -Hütten bei Euskirchen, Zinkerze in der Hachener Gegend. Die hohe Bedeutung der rheinisch-westfälischen Industrie findet aber ihren Hauptrückhalt in dem vorkommen von Eisenerz, Stein- und Braunkohle. Diese Bodenschätze kommen nicht örtlich vereinigt vor (wie beispielsweise in England), sind aber nicht allzuweit voneinander getrennt. Eisenerze. Das bedeutendste rheinisch-westfälische Eisenerzgebiet ist das Siegerland, Mittelpunkt Siegen, wo hochwertiger Eisenstein in großen Mengen ge- wonnen und mit Ruhrkohle verhüttet wird; ein wesentlicher Teil wird dem Ruhrgebiete zugeführt. Hn zweiter Stelle steht das Gebiet der Lahn und Dill (Nebenfluß der Lahn), das in der Verhüttung der Erze hinter dem Siegerlande zurücksteht. Wenn an Sieg und Lahn auch große Erzmengen lagern, so genügen sie doch bei weitem nicht, um den ge- wältigen Bedarf des erzarmen Ruhrkohlengebietes zu decken. Steinkohlen. Das rheinifch-westfälifche Steinkohlengebiet (Skizze 16) ist die gewaltige Kraftquelle der Großindustrie des Landes und des größeren Teiles Deutsch- lands. Hm Nordabhange des Schiefergebirges, der uralten Meeresküste, haben sich jene
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