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1. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde für Handelsschulen - S. 18

1917 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
18 I. Teil. Zweiter Abschnitt. Für den Hausbrand ist das Vorkommen von Braunkohle westlich von Köln im Vorgebirge, einem niedrigen Höhenzuge, wichtig. Das Lager ist zwar das mächtigste Deutschlands, jedoch erreicht die Kohle wegen ihres hohen Feuchtigkeitsgehaltes nicht die Bedeutung der mitteldeutschen. Von sonstigen Bodenschätzen sind die Ton lag er im südöstlichen Teile des Gebirges, die Schieferbrüche bei Kaub und die Basalt-, Lava- (Bimsstein) und Trachytbrüche der Eisel am Mosel-, Nahe- und Rheintal zu nennen. Den heilkräftigen Mineralquellen im Taunus, Westerwald und in der Eisel ver- danken die Badeorte Wiesbaden, der besuchteste Europas, Soden, Selters (Selterswasser), Aachen (Schwefelquellen) und manche anderen ihre Bedeutung. 5. Industrien. a. Auf de»n Bodenbau beruhende Industrien. Der Obstbau hat zahlreiche Schaum- und Obstweinfabriken und Obst-Branntweinbrennereien hervorgerufen. Auf den Zuckerrübenbau gründen sich Zuckerfabriken und -Raffinerien (Köln), sowie die Schokoladen-Bereitung in Köln. Dortmund ist eine der wichtigsten Bierbrauerei-Stätten Deutschlands. Der Rinderzucht und den Eichenschälwäldern verdankt die Lederindustrie bei Aachen, Siegen und Siegburg ihre Bedeutung. Der Holzreichtum führte zur Holzstoff-Erzeugung, die günstigen Wasserverhältnisse fördern die Papierbereitung in Düren. b. Metallindustrie. Der wichtigste Industriezweig ist die Eiseu- gewinnung und -Verarbeitung. Ihr Hauptsitz ist bereits aus den vor- stehenden Angaben ersichtlich, es ist das Ruhrkohlengebiet. Hier ist zwar nur der eine Rohstoff, die Steinkohle, vorhanden, aber die Erze sind aus Lothringen, dem Lahn- und Dillgebiet und Siegerland, sowie vom Auslande (Spanien, Schweden) auf dem Wasserwege billig heranzuschaffen. Den gleichen Vorteil besitzt das Gebiet für einen großen Teil seines Absatzes, besonders für die überseeische Ausfuhr. Die bedeutendsten Plätze für Eisenhütten, Stahlwerke, Gießereien und Maschinenfabriken liegen dicht beieinander im Ruhrkohlengebiet (Essen, Dortmund, Duisburg-Ruhrort, Hörde, Gelsenkirchen, Oberhausen, Hagen). Ihrer Bedeutung gegenüber spielen die Hütten in Siegen, Dillenburg und Gießen nur eine bescheidene Rolle. Daß die Großstädte Köln und Düsseldorf, sowie Aachen ebenfalls großen Anteil an der Maschinenindustrie haben, ist fast selbstverständlich. Die Kleineisenindustrie, d. h. die Herstellung von Schneid- waren, Waffen und Werkzeugen aller Art, hat ihren Hauptsitz in Remscheid und Solingen, sowie in den umliegenden Orten des Bergischen Landes. Hier sind die Wasserkräfte der Wupper und ihrer 37 Nebenbäche, deren Ausnutzungs- Möglichkeit durch die Anlage zahlreicher Talsperren noch erhöht wird, vielfach an die Stelle der Kohle getreten. c. Textilindustrie. Steinkohle und Wasserkräfte haben auch die Textil- industrie im Jndustriebezirk zu hoher Blüte entfaltet. Die Tuchfabriken von Aachen, Düren und Elberfeld-Barmen, die Fabriken für Baumwollwaren in München-Gladbach und Umgebung, Elberfeld-Barmen und Köln, die Leinen-
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