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1. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde für Handelsschulen - S. 61

1917 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
A. Der Ackerbau, 61 Die meisten Erzeugnisse des Bodenbaues werden teilweise sofort (Kar- toffel), teilweise nach ihrer Verarbeitung (Getreide, Zuckerrübe und Zuckerrohr) als Nahrungsmittel verwandt. Andere Pflanzen wie Hopsen, Tabak, Kaffee, Kakao kommen als Genußmittel in Frage. Eine dritte Gruppe dient der In- dustrie als Rohstoffe (Baumwolle, Jute, Ölpflanzen); wir werden sie später kennen lernen. 2. Das Getreide. a. Bedeutung. Unter allen menschlichen Nahrungsmitteln nehmen die Getreidearten weitaus die erste Stelle ein. Sie stehen im Welthandel sowohl bezüglich ihrer. Menge als auch ihrem Werte nach über allen anderen Waren. Die wichtigsten Getreidesorten sind Weizen, Reis, Mais, Hafer, Roggen und Gerste, zu denen als wichtige Nahrung vieler Tropenbewohner die Hirse kommt. In Deutschland ist Roggen die Hauptbrotfrucht; der Ertrag beläuft sich auf etwa 2/5 der gesamten deutschen Getreideernte, während auf Weizen nur */« entfällt. Die Haferernte (3/io) kommt als menschliches Nahrungsmittel weniger in Betracht. Welche Bedeutung der Getreidebau auf der Welt hat, geht daraus hervor, daß der Wert der jährlichen Welternte der wichtigsten Getreide den Wert der Baumwollernte um das Sechssache, ja sogar den Wert aller auf der Erde gewonnenen Mineralien (Gold, Silber, Eisen, Kupfer, Kohle usw.) um das Dreifache übertrifft. b. Verbreitung. Weizen erfordert zu seinem Gedeihen ein Klima mit mäßiger Wärme und nicht allzureicher Feuchtigkeit. Infolge seiner Beliebtheit als Brotsrucht wird er fast auf der ganzen Welt in der inneren gemäßigten und der äußeren subtropischen Zone angebaut. An den Boden stellt er keine allzuhohen Anforderungen; ein kalkhaltiger, nicht zu feuchter Lehmboden sagt ihm am meisten zu. In Deutschland ist er am stärksten im Südwesten, in der Provinz Sachsen, sowie in Anhalt, Braunschweig und Schlesien verbreitet. Für den Weltmarkt ist es wichtig, daß die Weizenernte auf der nördlichen Halbkugel in die Monate Juli und August, auf der südlichen in die Monate Dezember und Januar fällt (warum?). Der Roggen, das Hauptgetreide Deutschlands und Rußlands, stellt die geringsten Anforderungen an das Klima und ist daher das wichtigste Getreide der äußeren gemäßigten Zone. Er bevorzugt lockeren, sandreichen Boden und nutzt die Bodenstoffe nur in geringem Maße aus. Nord- und Ostdeutsch- land bauen vorwiegend Roggen, jedoch wird die deutsche Erntemenge von der russischen um mehr als das Doppelte übertroffen. Der Hafer ist eins der wichtigsten Viehfutter. Mit der Vermehrung der Viehhaltung hat daher auch sein Anbau erheblich zugenommen. Er liebt viel Feuchtigkeit und gedeiht fast in jedem Klima und auf jedem Boden außer auf leichtem Sand. Rußland, die Vereinigten Staaten und Deutschland erzeugen die größten Mengen. In Deutschland ist Hafer am stärksten im Königreich Sachsen, wo er */* der gesamten Ackerfläche bedeckt, in Hessen-Nassau und im Ostseegebiet verbreitet.
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