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1. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde für Handelsschulen - S. 70

1917 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
70 Hi. Teil. Erster Abschnitt. Die stärksten Verbraucher von Zucker sind England, die Vereinigten Staaten und Deutschland. Je höher die Kultur eines Landes, desto größer ist auch verhältnismäßig der Zuckerverbrauch. In Deutschland ist er von 6 kg auf den Kopf der Bevölkerung (1870) innerhalb 40 Jahren auf 19 kg (1914) gestiegen. Die wichtigsten Ausfuhrländer für Rohrzucker sind Niederländisch-Jndien und Kuba, das allein 2lz des Bedarfs der Vereinigten Staaten deckt. Rüben- zucker wird vor allem aus Deutschland (über Jt> 200 Mill.), Österreich-Ungarn mit fast gleicher Menge und Rußland (2u soviel wie Deutschland) ausgeführt. Daß die Zuckermenge Deutschlands während des Krieges kaum den eigenen Bedarf deckt, beruht teils auf der verringerten Anbaufläche, teils auf dem erhöhten Ver- brauch infolge des Fettmangels, teils auf der anfänglich erfolgten starken Verwendung des Zuckers als Viehfutter. Unter den Einfuhrländern steht England obenan mit einer Einfuhr, deren Wert (M 550 Mill.) die gesamte Ernte Deutschlands übersteigt. Ihm folgen die Vereinigten Staaten mit etwa Ji> 450 Mill., Kanada, China und die Niederlande mit weit geringeren Beträgen. Deutschland verkaufte vor dem Kriege den größten Teil seiner Ausfuhr an England. e. Iueker-Handel und -Steuer. Rohrzucker gelangt hauptsächlich über die Häfen Neuyork, Eienfuegos und Matanzas auf Kuba, Bahia in Brasilien und Soerabaja auf Java zum Versand; er wird auch Kolonialzucker genannt. Im Rübenzuckerhandel steht für den Weltverkehr Hamburg als Aus- fuhr- und Handelsplatz an erster Stelle. Die Preisangaben der anderen Haupt- Handelsplätze Prag, Magdeburg und London lauten alle „frei Bord Hamburg". Der Zucker unterliegt wie der Spiritus einer sehr erheblichen Verbrauchs- abgäbe, die in Deutschland <M> 10 für 100 kg beträgt und A 180 Mill. jährlich, d. h. etwa A 3,— auf den Kopf der Bevölkerung einbringt. Bei der Ausfuhr wird die Zuckcrsteuer zurückerstattet, so daß der Zucker in Ländern, die ihn einführen müssen (z. B. England), billiger verkauft werden kann als bei uns. Der zwischenstaatliche Zuckerhandel wurde durch die Brüsseler Zucker- konvention, eine Vereinbarung vieler Staaten wegen der Zuckerzölle, stark beeinflußt. 5. L)opfenbau und Bierbrauerei. a. Hspfenbau. Der Hopfen ist neben dem aus Gerste (vgl. S. 62) hergestellten Malz der Hauptrohstoff der Biererzeugung. Die an 5—6 m langen Stangen als Schlinggewächs gezogene Pflanze enthält in den Früchten Stoffe, die dem Bier den herben Geschmack verleihen und vor allem seine Haltbarkeit wesentlich erhöhen. Der Hopfenbau ist am stärksten in Österreich (Böhmen) und in Deutsch- land verbreitet, wo die Hauptanbaugebiete in Süddeutschland (Bayern, auch Württemberg) und in Posen liegen. Da die Ernteerträge sehr stark schwanken, z. B. in Deutschland 1911 rund 10000 t, 1914 aber 23000 t betrugen, ist auch der Preis sehr verschieden (1908 Ja» 125, 1911 415 für 100 kg). Von der ungleichmäßigen Ernte wird ferner die Ein» und Ausfuhr beeinflußt. Wir führen hochwertigen Hopfen aus Böhmen (Saaz) ein und
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