1913 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Dageförde, Heinrich, Grundscheid, Carl
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Kaufmännische Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Erster Teil. Die deutschen Landschaften.
Rindvieh (südholländische Rasse) und Schweine. Die Pferdezucht
ist nur in wenigen Gegenden bedeutend (Königl. Landgestüt zu Warendorf),
die Schafzucht hingegen geht überall zurück. (Grund!)
Fast alle Flüsse und Bäche ermöglichen einen ergiebigen Fischfang,
mit Ausnahme der wenigen, aus denen die Tiere durch die aufstrebende
Industrie verscheucht werden.
c) Mit freigebiger Hand hat die Natur dort, wo der karge Boden
den Anbau von Nntzgewächsen nicht mehr lohnt, reiche mineralische
Schätze aufgehäuft. Hier stehen an erster Stelle die bedeutenden Stein-
kohlenlager des Ruhr-, Saar- und Wurmgebietes, dann die Braun-
kohlen des Westerwaldes, die mächtigen Eisenerzlager der Sieg und
Lahn, die Bleierz gruben am ganzen ^.-Abhänge des Schiefergebirges,
die Zinkerz gruben bei Aachen, Iserlohn und Brilon, die Kupfererz-
lag er des Westerwaldes und Sauerlandes. Auch die Achatbrüche von
Oberstein an der Nahe und die Schieferbrüche von Kaub sind er-
wähnenswert. Von großer Bedeutung sind ferner die ausgezeichneten
Lager Heller Tonerde im Westerwalds (Kannebäcker Ländchen), sowie
zahlreiche Steinbrüche von Basalt, Trachyt, Kalk und Lava.
(Niedermendig und Mayen.) Endlich verdienen die Mineralquellen
von Wiesbaden, Selters, Soden, Ems und Heppingen (Apollinaris-Brunnen)
Erwähnung.
4. Grwerbsuerhälfnifle. Auf einen solchen Reichtum an Erzeug-
nissen des Pflanzen-, Tier- und Mineralreiches gestützt, hat das Gewerbe
sich hier zu einer Höhe entwickeln können, die unerreicht in unserem
Vaterlande dasteht:
a) Auf die Landwirtschaft stützen sich zahlreiche Ol- und Getreide-
mühlen, die Zuckerfabriken der Tiefebene, denen auch die welt-
berühmte Schokoladenfabrik von Stollwerk in Köln zuzuzählen ist,
die Tabakfabriken von Köln, Duisburg und vielen Orten an der
holländischen Grenze, die Papierfabrikation von Düren und Bergisch-
Gladbach, die Lederbereituug und die Leimsiedereien im Siegerlande,
in Mühlheim an der Ruhr und Malmedy, viele Bierbrauereien (Dort-
mund), Branntweinbrennereien, sowie eine höchst ausgedehnte Obst-
und Schaumweinfabrikation.
b) Den gewaltigsten Aufschwung in der gewerblichen Tätigkeit hat
aber die Eisenindustrie genommen, deren Bedeutung sich vor allem an
reiche Steinkohlen- und große Eisenerzlager knüpft. Diese liegen zum
Teil im Kohlengebirge selbst (das Gebiet der oberen Ruhr und Lenne)
oder doch wenigstens nicht allzuweit entfernt (das ganze obere Sieggebiet,
die Gegend n. der mittleren Lahn). Aber auch in dem westlichen Gebiete