1913 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Dageförde, Heinrich, Grundscheid, Carl
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Kaufmännische Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Erster Teil. Die deutschen Landschaften.
Landschaft vor allem ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse ein, also Holz,
Getreide, Vieh, Eier und Butter; aber auch Leinwand und Leinengarne,
Kalk, sowie Pflaster- und Bausteine werden weithin verschickt. Namentlich
richtet sich die Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten, Rußland, England,
den Donaustaaten und nach der Türkei.
Die größten Handelsplätze sind:
Kassel für Kolonialwaren und Getreide, Tuch- und Modewaren,
Leinwand, Häute und Pelzwerk und
Bielefeld für Leinen.
b. Verkehrsmittel. An schiffbaren Gewässern kommt außer der
Weser nur die Leine in Betracht.
Das Eisenbahnnetz ist nur wenig verzweigt. Als Knotenpunkt kann
man Kassel ansehen.
lll. Die oberrheinifche üiefebene.
1. kcige und Grenzen. Die oberrheinische Tiefebene bildet die
s.-w. deutsche Landschaft und grenzt im 8. an den Schweizer Jura, im
0. an den Schwarz- und Odenwald, im N. an den Tauuus und Huns-
rück und im W. an den Wasgenwald und die Hardt.
2. Phylifche Grundlage. Erkläre den Namen „oberrheinische Tief-
ebene"! Sprich über Gestalt, Streichrichtung und Ausdehnung der Rand-
gebirge! Lies von der Karte die Höhenangaben der höchsten Erhebungen!
3. 5cliätze auf und in der 6rde.
a) Nicht mit Unrecht hat man diese Tiefebene das „deutsche Paradies"
genannt. Alle Bedingungen, welche die Landwirtschaft an ein Gebiet nur
stellen kann, sind hier in denkbar günstigster Weise erfüllt, so daß ihr in
dieser Beziehung keine deutsche Landschaft gleichkommt. Das Klima ist
mild (Kp C.), weil die rauhen Nord- und die kalten, frostigen Nordost-
und Ostwinde die in sonniger und geschützter Lage befindliche Ebene nicht
zu erreichen vermögen. Darum gibt der höchst fruchtbare Lößboden, dem
die genügenden Niederschläge und ausreichende Bewässerung nicht mangeln,
sehr reiche Ernten an wertvollen Kulturgewächsen:
Weizen, Gerste, Hafer, Mais, Hülsenfrüchte und Kartoffeln
gedeihen überall, Hopfen und Tabak in der Pfalz und im Unter-Elsaß,
Hanf bei Hanau, Obst und Wein in reicher Fülle, besonders an den
nach 0. und 8. gelegenen Abhängen (Grund!). Schlettstadt und Rappolts-
Weiler im Elsaß, Deidesheim und Worms (Liebfrauenmilch) in der Pfalz,
Hochheim, Laubenheim, Ingelheim und Nierstein in Rheinhessen, sowie
namentlich Rüdesheim,Hochheim, Geisenheim, Aßmannshauseu und Johannis-