1913 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Dageförde, Heinrich, Grundscheid, Carl
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Kaufmännische Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
V. Die oberdeutsche Hochebene.
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hall), Marmor, Gips am Kochelsee und Zement an vielen Orten,
außerdem Sandstein, Schleif- und Wetzsteine. Im bayerischen
Waldgebirge werden Granit, Graphit, Ton, Quarz und Schwefel-
kies gewonnen. In der Hochebene finden sich nur Lehm- und Ton-
gruben, hingegen bricht man im Donautal an vielen Stellen Kalk und
Sandstein. Steinkohlen fehlen ganz, und nur in einigen großen Mosern
wird Torf gegraben.
4. 6rwerbsuerhciltniffe.
a) An landwirtschaftlichen Gewerben treten außer den großen Meie-
reien, deren hohe Bedeutung in der Bereitung von sogenanntem „Schweizer
Käse" (Algäu) und von Butter (Oberbayern) liegt, namentlich die Brannt-
weinbrennereien und Bierbrauereien hervor. Die Bereitung von
Sprit und Branntwein geschieht fast auf allen großen Gütern; als Roh-
stoff wird die Kartoffel benutzt. In der Bierbrauerei gebührt entschieden
München der erste Platz, wo jährlich gegen 3 Millionen Iii gebraut
werden; kleinere Betriebe finden sich an vielen Orten Oberbayerns. Weiter
sind zu nennen: Holzindustrie des bayerischen Waldes, die Holz-
schnitzerei (Berchtesgadener Herrgottsschnitzer) und Geigenfabrikation
(Partenkirchen) in den Kalkalpen, die ausgedehnten Ziegeleien der Lehm-
gegenden, sowie endlich einige Zündholzfabriken.
b) Zu den Gewerben, die sich mit der Verarbeitung der mineralischen
Bodenschätze beschäftigen, gehören die Betriebe zur Herstellung von Glas-,
Schmelztiegel- und Steinwaren im bayerischen Walde, sowie die zur
Gewinnung von Salz, Marmor und Zement in den Kalkalpen.
Deutschlands erster Platz im Kunstgewerbe ist München, eine Stadt, die
in ihrem Weichbilde auch berühmte Handschuh- und Maschinen-
fabriken und in der Umgegend große Papierftoffabriken aufweist.
Auch Augsburg ist für Maschinenbau bemerkenswert.
c) Zahlreiche Spinnereien und Webereien liegen am oberen Lech
in Schwaben, in denen große Mengen von Kattun und Filz hergestellt
werden. Unter allen Städten dieser Industrie ragt aber besonders Augs-
bürg hervor, wo auch andere Gewerbe, z. B. die Färberei und Zünd-
Holzfabrikation, in Blüte stehen.
5. Süterciuztciulcti. Da die Bevölkerung vorzugsweise eine acker-
bautreibende ist, und nicht viele Großstädte im Gebiete sich entwickelt
haben, so kann von einem lebhaften Binnenhandel nicht die Rede sein.
Für den Außenhandel, der in einigen Artikeln ein recht reger ist, sind
folgende Städte von Wichtigkeit: München, Augsburg, Ulm, Regensburg,
Passau, Kempten und Lindau. Der Aus fuhrverkehr, den diese Städte
Grundscheid.dageförde, 2. Aufl. 2