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1. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 42

1913 - Langensalza : Beyer
42 Zweiter Teil. Das Wirtschaftsleben Deutschlands. Gewaltige Mengen Holz werden alljährlich in Deutschland verbraucht und zwar als Nutz- und Brennholz. Namentlich hat sich der Bedarf an jenem durch die aufgeblühten Jndustrieverhältuisfe sehr gesteigert. Unseren Bedarf decken wir zum größten Teil durch Einkauf in Rußland, Österreich-Ungarn, Schweden und in den Vereinigten Staaten von Amerika. Genannte Länder weisen alle einen ungeheuren Holzbestand auf. Im Jahre 1911 wurde für rund 280 Millionen M Bau- und Nutzholz eingeführt. b) Die Hälfte der deutscheu Bodenflüche etwa wird von der licinä- wirtfchciff benutzt, die überall mit Umsicht und großem Verständnis be- trieben wird, obwohl der Boden wegen seiner mannigfaltigen Gliederung von sehr verschiedener Fruchtbarkeit ist. Den größten Teil des nicht an- baufähigen Landes bilden die Moore und Sümpfe, Sand- und Heide- gegenden des norddeutschen Tieflandes. Fast 3/ö des ganzen Ackerlandes dienen dem Anbau von Getreide und Hülsenfrüchten, von denen diese in solcher Menge gewonnen werden, daß der Ertrag von keinem europäischen Staate auch nur an- nähernd erreicht wird. Unter dem Getreide nimmt der Roggen, der für Norddeutschland die wichtigste Brotfrucht bildet, die größte Fläche ein. Die wichtigsten Roggenbaugebiete sind: Brandenburg. Bayern, Posen, Schlesien, Hannover, die Provinz Sachsen, Ost- und Westpreußen und Rheinland. An zweiter Stelle steht der meist als Pferdefutter verwandte Hafer, den man namentlich in Bayern, sowie in den Provinzen Schlesien, Ostpreußen, im Rheinland, in Sachsen und Pommern anbaut. Große Weizen- gebiete liegen in Bayern, der Provinz Sachsen und in Schlesien, wo auch der Anbau der Sommergerste in gewaltigem Umfange betrieben wird. Den meisten Buchweizen erzeugen die dürren Heide- und die Moorgebiete, während der Spelz (Dinkel) namentlich in Baden und Württemberg überwiegt. Die Hirse wird noch sehr wenig augebaut, mehr schon der Mais. Die Halmfrüchte zusammengenommen beanspruchen mehr als die Hälfte des Ackerbodens. Trotzdem Deutschland hinsichtlich seiner Gesamt-Erntemenge an Ge- treibe nur vou Rußland übertrossen wird, deckt es schon seit dem Jahre 1866 seinen Bedarf nicht mehr, so daß es einer von Jahr zu Jahr zu- nehmenden Einfuhr benötigt. Zurzeit muß für 50 Tage das für die Einwohner Deutschlands nötige Brotgetreide vom Auslande bezogen werden. Der riesenhaften Einfuhr, die sich im Jahre 1911 auf rund 1100 Millionen M belief, steht nur eiue Ausfuhr im Werte von 200 Millionen M gegenüber. Um aber nicht ein ganz falsches Bild
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