1897 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Tischendorf, Julius
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Theklaberg. Endlich kommen wir nach Riesa. Hier muß e5 eine große
Brücke geben, denn hier geht die Bahn über die Elbe.
Bis hierher, sagt der Lehrer, sind wir schon voriges Jahr gefahren;
(Heimatskunde) heute geht die Reise weiter. Zeige den Weg! Ehe wir
nach Dresden kommen, fahren wir auch durch einen Tunnel, gerade so
wie der Knabe, von dem wir gestern lasen. Erzähle davon! Die Kinder
berichten: Der Tunnel ist ein Loch, welches durch einen Berg führt. Es
ist finster darin wie in einem Keller. — Erst nach 3 x/4 stündiger Fahrt
sind wir in Dresden. Wir steigen aus und sehen uns Dresden an.
Dresden ist eine Stadt wie Leipzigs) Was werden wir wohl sehen?
Die Kinder sagen: Theater, wie auf unserem Angustusplatz, Kirchen und
Schulen, Museen (Das sind Häuser, in denen ausgestopfte Tiere oder
Bilder zu sehen sind), Plätze wie unser Königsplatz, vielleicht auch ein
Panorama, (Das ist ein Haus, in welchem ein großes Bild steht) viele
hohe Häuser, schöne Läden, geputzte Herren und Damen, sicher auch ein
Schloß, in welchem der König wohnt, viele Soldaten und Kasernen, in
denen die Soldaten sich aufhalten. Es ist so, spricht der Lehrer. Dresden
hat aber nicht nur ein Schloß. Es hat deren drei. In dem einen
Schlosse wohnt König Albert, in dem zweiten stehen viele Bücher. (Eine
Bibliothek also, wie wir sie in unserer Schule haben, nur viel größer.)**)
Das Dach dieses Schlosses sieht ganz grün aus. Woher mag das kommen?
(„Vielleicht ist Moos darauf gewachsen"). Nein, das Dach ist aus
Kupfer! („Da wird Grünspan daran entstanden sein.") Das dritte
Schloß steht in einem großen, schönen Garten. Diesen Garten könnten
wir mit dem Rosenthale vergleichen. Er besitzt lange, schattige Alleen,
weite Grasplätze, Beete mit herrlichen Blumen und eine Anzahl Teiche,
auf denen schneeweiße Schwäne dahinziehen. Tausende suchen im „großen
Garten" an schönen Frühlings- oder Sommertagen Erholung und Er-
heiterung. Sie setzen sich auf die Ruhebänke, die unter den alten Bäumen
angebracht sind und lauschen dem Gesänge der Vögel, oder schauen den
Schwänen im Teiche zu.
Zusammenfassung und Einprägung.
b.
Ziel: Von dem Flusse, an dem Dresden liegt.
I. Unser Ort liegt auch an einem Flusfe! (Parthe.) Nützt uns
dieser Fluß etwas? (Wir baden im Sommer darin und fahren im
*) Kommen Kinder in Frage, die noch keine Großstadt gesehen haben, so
werden die Verhältnisse der Stadt, mit welcher die Heimatskunde sich beschäftigte,
als Grundlage benutzt; dann heißt es z. B. Dresden ist viel größer als P. In
Dresden sind die Straßen breiter und länger, die Häuser höher u. s. w.
**) Das japanische Palais (Sogenannt, weil zur Zeit August des Starken die
prächtigen Gemächer mit japanischem und chinesischem Porzellan und mit indischen
Tapeten geschmückt waren) enthält 500000 gedruckte Bände, 6000 Handschriften
mit 20000 Landkarten.
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