1897 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Tischendorf, Julius
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Saale.) Wie mag es dort ausgesehen haben? (Wie bei uns.
Es wird Dörfer, Städte, Flüsse, Felder, Äcker und Wiesen gegeben
haben, vielleicht auch ein schönes Schloß, in dem König Heinrich
wohnte.)
b. Warum Vertrieb er die Sorbeu? (Schilderung der
Verwüstung.) Warum hat er sie aber nicht sogleich drüben im
deutschen Lande bestraft? (Sie sind gewiß zu schnell fort-
gewesen. Sie hatten ja flinke Pferde und waren gute Reiter.)
e. Wohin zogen die Sorben? (Sie zogen mich Osten. Sie
wohnten nun dort, wo ihre Götterberge lagen, östlich von der Elbe.)
Zeige ihre neue Heimat! Nun hatten sie andere Grenzen oder
Marken im Westen ihres Reiches! Wieso? (Früher war die
Saale ihre Grenze oder Mark gewesen, von nun an war es die
Elbe.)
d. Warum kamen'sie nicht wieder über die Elbe zurück?
(Sie konnten ja nicht. An der Elbe stand die Burg Meißen. In
der Burg wohnte ein Hauptmann mit vielen Soldaten. Diese be-
wachten die Grenze.) Diesen Hauptmann nannte Heinrich Mark-
graf. Wir hätte er noch fagen können (Grenzgraf.) Wieso paßt
dieser Name? Der Markgraf von Meißen halte aber nicht allein
an der Grenze zu befehlen, sondern im ganzen Grenzenlande
Meißen. Darum nannte man das Grenzland Meißen auch die
Markgrafschaft Meißen. Wieso paßt dieser Name? Zeige die
Markgrafschaft Meißen!
B. Tie Markgrafen, welche in der Markgrafschaft Meißen regiert
haben, wollen wir uns uicht alle merken, es sind deren gar viele. Jedes-
mal, wenn ein Markgraf gestorben war, schickte der deutsche König einen
andern Mann nach Meißen. Einmal regierte nuu, nachdem König
Heinrich längst gestorben war, ein König in Teutschland, der die
Markgrafschaft eiuem Manne schenkte. Er sprach zu ihm: Du sollst die
Markgrafschaft für alle Zeit behalten. Wenn du gestorben bist, soll sie
dein ältester Sohn Otto bekommen.
Der Mann, der die Markgrafschaft geschenkt bekommen hat, hieß
Konrad, und weil er an der Saale bei Halle ein Schloß hatte, welches
Wettin hieß, nannte er sich Konrad von Wettin. (Zeigt Wettin auf
der Karte!)
Zur ethifcheu Besprechung: Wer war denn eigentlich
daran schuld, daß die Sorben aus ihrer Heimat fort-
ziehen mußten? (Sie waren selbst schuld. Sie hätten sich mit
dem Ihrigen begnügen sollen, hätten still und friedlich in ihrem
Lande bleiben müffen. Ihnen ist es ergangen wie den Franzosen,
von denen 'wir am Sedanseste hörten. Die wollten auch immer
mehr haben. Darum hat sie der Kaiser Wilhelm besiegt und
ihren Kaiser Napoleou gefangen genommen. Ja, Friede ernährt.