Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Königreich Sachsen - S. 135

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 185 — 1. Er kommt oft mit zehn anderen Männern aus dem Dorfe zu- sammen, z. B. mit Herrn B. oder Herrn C. Mit diesen bespricht er das, was geschehen soll. (Welche Straße muß neu gepflastert werden? Welche Armen sollen Geld bekommen? Sollen noch mehr Lehrer angestellt werden?) Ohne die Zustimmung dieser Männer darf der Gemeindevorstand wichtige Sachen nicht ausführen lassen. (Straßenbau!)—Gemeinderat. 2. Er hat ein großes Buch. In diesem steht genau und ausführlich geschrieben, wie es in jedem ordentlichen Torfe oder in jeder Stadt zu- gehen soll. Es steht z. B. darinnen, wie eine Schule eingerichtet sein muß. (Zimmer, Bänke, Aborte!) Nach diesem Buche muß sich der Ge- meindevorstand und auch der Gemeinderat richten. Der Gemeindevorstand darf uichts erlauben, was in dem Bnche verboten ist, (Jeden Sonntag Tanzmusik!) und uichts verbieten, was gestattet ist. (Haus verkaufen.) Dieses Buch heißt das Gesetzbuch. 3. Er hat Beamte unter sich, die ihm bei seiner Arbeit helfen. Solche Beamte sind z. B. Gemeindekassierer, die zwei Schreiber ans dem Gemeindeamt, die drei Schutzleute, der Straßenmeister. (Es wird aus- führlich dargestellt, was sie zu thun haben.) Iii. Frage: Woher aber kommt das viele Geld, welches man nötig hat, um Straßeu und Schulen zu bauen oder Arme zu unterstützen? Ein kleiner Teil des Geldes wird durch das Pachtgeld auf- gebracht, das z. B. Herr N. oder Herr M. an unser Dorf zu zahlen hat. (Sandgrube, Birnenallee, Wiese.) Der größte Teil muß vou deu Dorfbewohnern gezahlt werden (Steuerzettel — Gemeindeabgaben). Die reichen Leute im Dorfe müssen mehr zahlen, als die armen.*) Die Darbietung stellt unter steter Beziehung auf die als Grund- läge dienenden örtlichen Verhältnisse in gemeinsamer Arbeit fest: I. Was König Albert zu thun hat? 1. Er sorgt dafür, daß Eigentum und Leben der Bewohner des Landes sicher sind. Er setzt die Richter ein, welche die Diebe und Betrüger bestrafen, die z. B. unser Gemeindevorstand festnehmen läßt. Er bestimmt die Gendarmen, die mit ihren blanken Helmen manchmal dnrch unser Dorf gehen. (Brigadier!) Er ordnet an, wie die Gefängnisse und Zuchthäuser (Waldheim) eingerichtet sein sollen. *) Hierbei können im Interesse der schwächeren Schüler noch die Fragen ge- stellt werden. 1. Könnte denn nicht der Vorstand alles aus seiner Tasche bezahlen? 2. Ginge es denn nicht ohne Steuern? (Ausführlicher Nachweis: Die Armen bekommen nichts mehr, die Diebe können nicht mehr eingesteckt werden, weil die Schutzleute fehlen, die Lehrer unterrichten nicht mehr, der Pfarrer predigt nicht mehr u. s. w. — Man kann nicht anschaulich genug werden!)
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer