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1. Geographie des Deutschen Reiches - S. 12

1898 - Wittenberg : Herrosé
— 12 — |tabt, Oueblinbnrg) und Dörfer, die wie ein Kranz das Gebirge umgeben nnb währenb der Sommermonate von zahlreichen „Sommerfrischlern" belebt werben. Die Gewässer des Harzes strömen der Weser (die Oker zur Aller) und der Elbe (die Bobe der Saale) zu. 11. Der Schwarjwald ist nach den Alpen das höchste Gebirge in Süb- bentschlanb und nach dem Riesengebirge das höchste bentsche Mittelgebirge. Es hat seinen Namen von den ausgebehnten Nabelwälbern (in benen namentlich Tanne nnb Fichte vorherrschen); boch kommen neben biefeix auch herrliche Lanbwälber (aus Eichen und Buchen) vor. Der Schwarzwalb zieht sich vom Rheinknie bei Basel in nörblicher Richtung bis über das Thal der Mnrg hinaus (zwischen Murg und Neckar ist das Neckarberglanb) und trifft im süböstlichen Teile mit dem Schwäbischen Jura zusammen. Er fällt nach 0. zu sanft nnb allmählich, nach W. zu steil ab nnb erscheint beshalb von der Rheinebene aus wie eine mächtige Gebirgswanb. Der höchste Berg ist der Felbberg, welcher bis 1500 in aufsteigt und eine schöne Rnnbstcht gewährt. Der Schwarzwalb hat zahlreiche Thäler, viele kleine Seen und Gebirgsbäche und mehrere Heilquellen. Von den Thälern sinb besonbers das „Himmelreich" und die „Hölle" hervorzuheben, jenes lieblich nnb frucht- bar, bieses eng und seltsam geformte Felsen zeigenb. Durchs Höllenthal führt der Höllenpaß über das Gebirge; ein anberer wichtiger Paß ist die Kniebis st raße. Von den Seen ist namentlich bermnmmelsee bekannt, welcher bei stürmischer Witterung ein wunberbares Murmeln hören läßt. ^ Von Flüssen, die dem Rheine Zuströmen, sinb besonbers Kinzig und Mnrg . . ^ p nennen. Durch das Kinzigthal führt die Schwarzwalb-Eisenbahn von Straßburg uach Stuttgart, die großartigste aller Gebirgsbahnen des Deutschen [ -Reiches, welche in 38 Tunneln die Bergketten burchbricht. Heilquellen 'giebt es namentlich in Wilbbab und Baben-Baben. — Die Haupt- erwerbsquelle der Bewohner des Schwarzwalbes ist Walbwirtschaft nnb Jnbnstrie. Das Holz bilbet eine große Einnahmequelle (Brennholz, Bretter). Schöne Tannen werben nach dem Rheine geschafft und bauu auf biesem nach Hollanb geflößt. Von Jnbnstrieen ist besonbers die Uhrenfabri kation wichtig. Sie beschäftigt etwa 40 000 Menfchen. Die „Schmarzwälber Uhren" bilben einen wichtigen Hanbelsartikel; bekannt sinb namentlich die Kuckucks- und Wachteluhren. Außerbem beschäftigen sich noch viele Leute mit Stroh- flechterei und Glasfabrikation. Überhaupt ist der Schwarzwalb das inbustrie- reichste Gebirge am Rhein. Er ist auch wegen seiner Naturschönheiten eines der besuchtesten beutscheu Gebirge. 12. Der Odenwald (b. i. öber Wald) liegt nörblich vom Neckar und reicht bis an den Main. Er fällt steil nach dem Rheinthale und santt nach 0. ab. Schöne Laub- und Nabelwälder wechseln mit saftigen Wiesen ab. Der höchste Berg ist der Katz en b u cke l (630 in), der besuchteste der M a lch e u. Am Westabhauge zieht sich von Darmstabt nach Heibelberg die schöne Berg- st raße hin. An berselben gebeihen Obst nnb Wein ausgezeichnet, sogar Manbeln und Ebelkastanien. Das Dreieck zwischen Schwarzwalb, Deutschem Jura und Main süllt das Schwäbisch-fränkische Stufenland aus, in dem Nürnberg die de- beuteubste Stadt ist. Dieses Gebiet, in welchem Muschelkalk vorkommt, ist gut bewässert und fruchtbar, wird vom Neckar und Main bnrchflofsen nnb wässert nach dem Rheine ab.
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