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1. Geographie des Deutschen Reiches - S. 15

1898 - Wittenberg : Herrosé
15 — c) Das Sauerland (b. h. Südland von Westfalen) liegt nördlich vom Westerwald zwischen Sieg und Ruhr. Es zeichnet sich durch Reichtum an Wald und Eisenerzen aus, weshalb hier schon seit uralten Zeiten B e r g b a u auf Eisen getrieben wird. „In unserem Jahrhundert hat man auch an- gefangen, die reichen Kohlenlager der Gegend auszubeuten, so daß dieser Landstrich das industriellste Gebiet von ganz Deutschland ge- worden ist. Bergwerk drängt sich an Bergwerk, Schmelzhütte an Schmelz- Hütte, überall steigen die Rauchwolken ans den hohen Schornsteinen, ertönt der Schall des gewaltigen, durch Tampfkraft getriebenen Hammers, und ein dichtes Netz von Eisenbahnen durchzieht die Gegend nach allen Richtungen. Die Krone aller Werke ist das Kruppsche Gußstahlwerk in Essen." — Im 0. dieses Gebiets liegt der Ederkops, auf welchem Lahn, Sieg und Eder entspringen; letztere fließt der Weser zu. ä) Die Haar (= Hart, Wald), auch Haar st rang genannt, ist ein öder und kahler Kamm zwischen Ruhr und Lippe. Sie steht im 0. durch das Eggegebirge mit dem Weserberglande in Verbindung. Im nördlichen Teile der Haar sind viele Kohlen. Die Stadt D o r t m u u d ist der H a u p t- sitz des Kohlenbergbaues. Westlich vom Rhein liegen vom Niederrheinischen Schiefergebirge Hunsrück, Eifel und Hohe Venn. a) Der Hunsrück, d. h. hohe Rücken, ist eine wellige, wenig fruchtbare Hochebene zwischen Nahe und Mosel und Rhein, dem Taunus gegen- über. Im Moselthale wird besonders Weinbau getrieben. Die Hoch- flächen sind rauh, und es wird auf denselben namentlich Flachsbau ge- trieben. Wichtig ist das Vorkommen von'achatlagern. Der Hauptsitz der Achatschleiserei ist Oberstein. Früher wurden die Achate und andere Halbedelsteine aus den Felsen der Umgebung gebrochen; jetzt werden sie größer und billiger aus Südamerika bezogen. Die höchste Erhebung des Hunsrück Jc ist der/Erbeskopf (800 m.) «Wwhwa- b) Die Eifel ist das wellige Hochland zwischen Mosel und Maas. In uralten Zeiten gab es hier Vulkane. Davon zeugen noch Basalt, Lava und gewisse Kessel, welche zum Teil mit Wasser ausgefüllt sind und Maare heißen. Dazugehört auch der Laacher See, welcher niemals zufriert. Die oft kreisrunden Kessel sind wahrscheinlich durch deu von vulkanischer Thätig- keit bewirkten Zusammensturz der Erdriude über hohlen Räumen entstanden, sind also nicht mit Wasser gefüllte Krater. — Die Hochflächen der Eifel ge- hören zu den regenreichsten und unfruchtbarsten Gebieten Deutschlands. Nur Hafer und Kartoffeln gedeihen spärlich. Am unwirtlichsten und rauhesteu ist der südwestliche Teil, die sogenannte Schnee-Eisel („Schneifel"). Die höchste Erhebung der Eifel ist die/Hohe Acht (760 m). c) Das (die) Hohe Venn (d. i. Moor) ist eiue mit Torfmooren und Sümpfen bedeckte Hochfläche ohne Baum und Strauch. Es gehört zu den ödesten und am wenigsten bevölkerten Gegenden Deutschlands, hat im Sommer viel Nebel und im Winter tiefen Schnee. Der Ackerbau (Hafer, Kartoffeln) giebt bei dem rauhen Klima nur spärlichen Ertrag. Mit dem Niederrheinischen Schiefergebirge hängen noch die nach Belgien sich erstreckenden Ärdennen zusammen, die sich zu beiden Seiten der Maas ausbreiten und am Nordrande durch Reichtum au Kohlen und Eiseuerzeu auszeichnen.
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