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1. Geographie des Deutschen Reiches - S. 30

1898 - Wittenberg : Herrosé
— 30 stadt. Der bedeutendste Handelsartikel ist Zucker; denn in der Umgegend, welche sich durch große Fruchtbarkeit auszeichnet und die „Magdeburger Börde" heißt, wird der meiste Zuckerrübenbau im Deutschen Reiche getrieben. Magdeburg ist eine sehr alte Stadt und wird schon zu Karl d. Gr. Zeit erwähnt. Im 30 jährigen Kriege wurde die Stadt vou Tilly erobert und fast ganz zerstört. — Hamburg, zu den Freien Städten gehörig, hat mit den Vororten 626 T. Einw. und ist die zweitgrößte Stadt des Deutschen Reiches und die bedeutendste deutsche Handelsstadt, zugleich die größte Seehandelsstadt auf dem Festlande Europas. (In Europa sind durch ihren Handel nur London und Liverpool größer.) Hamburg ist auch der Hauptausfuhrhafen deutscher Jndustrieerzeuguisse und der Einfuhrhafen für Kolonialwaren, Baum- wolle und Farbehölzer. Zur ersten Seehandelstadt konnte sich Hamburg eut- wickeln durch seine Lage an einem bequemen Übergang über den Fluß, an einer Fahrstraße für Seeschiffe, nicht fern von einem vielbefahrenen Meere, durch die bequeme Verbindung mit dem Binnenlands durch Landwege und durch die Nähe fetten Marschlandes. Bis nach Hamburg können zur Zeit der Flut auch große Seeschiffe fahren. Sehenswert ist besonders der Hafen, in dem der Beschauer eiueu wahren Wald von Masten erblickt. „Der Glanzpunkt Hamburgs ist die Binnenalster, eine seenartige Erweiterung der Alster, die von früh bis spät mit zahlreichen kleinen Dampfern belebt ist und in deren Fluten sich wahre Prachtbauten spiegeln." Die „deutsche Seewarte" in Hamburg hat die Aufgabe, Meer und Wetter zu beobachten und den Verkehr der Völker zur See durch Sturmwarnungen n. s. w. immer sicherer und schneller zu gestalten. Die bedeutendsten Nebenflüsse der Elbe in Deutschland sind von rechts die Schwarze Elster und Havel, von links die Mulde und Saale, a) Die Schwarze Elster entspringt in Sachsen, fließt erst nach N., dann nach W. und mündet oberhalb Wittenberg. — b) Die Havel (= Hafenfluß, wegen der Seen) ist der größte Nebenfluß der Elbe von rechts. Sie kommt aus Seen in Mecklenburg, fließt zuerst bis Spandau südwärts, dann westwärts und von Brandenburg an nordwestlich. Ihr wichtigster Zuslnß ist die Spree (bedeutet wahrscheinlich Sorbenfluß), welche auf dem Lausitzer Gebirge ent- springt, nach N. zu fließt und sich unterhalb Berlin in die Havel ergießt. An der Spree liegt Berlin und au der Havel liegen Spandau, Potsdam und Brandenburg. Berlin, die größte Stadt des Deutschen Reiches (I3/4 Mill. Einw.) und drittgrößte Stadt Europas, ist die Hauptstadt des Deutschen Reiches und Preußens. Es ist ferner die erste Industriestadt Deutschlands, einer der wichtigsten Plätze für europäischen Binnenhandel, der größte Eisenbahnstern Mitteleuropas (von hier gehen Ii Bahnlinien aus) und ein Hauptsitz für Wissenschaften und Künste (durch die Universität, Bibliotheken, Museen und Kunstakademien). Daß Berlin zu solcher Bedeutung gelangen konnte, verdankt es großenteils seiner Lage mitten in der Deutschen Tiefebene (wird in seiner Entwicklung nach außen uirgeuds beengt) und seiner gleichen Entfernung von Elb- und Odermündung (Nord- und Ostsee) und den Handelsstädten Breslau und Leipzig. Die schönste Straße Berlins heißt „Unter den Linden", der beliebteste Spaziergang der Berliner ist der Tiergarten und das groß- artigste Bauwerk der Neuzeit die Stadtbahn. — Spandau, am Zusammenfluß von Spree und Havel, ist starke Festung (zum Schutze Berlins) und hat
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