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1. Geographie des Deutschen Reiches - S. 32

1898 - Wittenberg : Herrosé
— 32 — Sie ist ferner der einzige Strom, welcher beide Landrücken durchbricht, den südlichen unterhalb Breslau, und den nördlichen unterhalb der Warthemündung. Unterhalb der Stadt Frankfurt zieht sich längs der Oder das Oderbruch hin, früher eine gewaltige Sumpfstrecke, in der viel Wasservögel und Fische lebten. Friedrich der Große ließ sie trocken legen und gewann damit viel fruchtbares Land, so daß er mit Recht sagen konnte: „Ich habe eine Provinz gewonnen!" Die Oder mündet in das Stettiner Haff, welches durch die 3 Arme Peeue (im W.), Swine und Divenow mit der Ostsee verbunden ist. Zwischen den 3 Wasserarmen liegen die beiden Inseln Usedom und Wollin. ^nliedlnngen an der Oder sind: Breslau, Glogau, Frankfurt, Küstrin und Stettin. — Breslau (375 T.) ist die größte Stadt und Hauptstadt der Provinz Schlesien, dritte Residenz und zweitgrößte Stadt Preußens. Sie ist eine wichtige Handels- (Getreide, Spiritus, Vieh, Wolle) und Fabrikstadt, wozu sie besonders durch ihre Lage geeignet ist: Lage an einem schiffbaren Flusse, in der Mitte der Provinz, in der Mitte zwischen Ostsee und Donau, ein wichtiger Knotenpunkt für Eisenbahnen (8 Linien), in einer fruchtbaren Ebene und doch auch in der Nähe eines industriereichen Gebirges und einer kohlenreichen Gegend. In Breslau vereinigen sich die Hauptstraßen von der Ost- und Nordsee, welche nach der Mährischen Pforte gehen, weshalb die Stadt den Austausch der Produkte des industriereichen Schlesien mit denen des Flachlandes sehr gut vermitteln kann. Auf dem rechten, fandigen Oder- nfer wird namentlich Schafzucht getrieben; deshalb hat Breslau bedeutende Wollmärkte. Breslau besitzt eine besuchte Universität und auf einer Oderinsel (Dominsel) einen alten Dom, welcher manche kostbare und seltene Sachen be- sitzt, z. B. eiueu Hochaltar von gediegenem Silber und den Finger Johannis des Täufers, mit dem er auf Jesum zeigte. Von Breslau aus erließ Friedrich Wilhelm Iii. 1813 den „Aufruf an mein Volk". — (Slogan ist Festung. — Frankfurt (50 T.) liegt östlich von Berlin und ist eine bedeutende Handels- stadt. Der Handel wird gefördert durch Eisenbahnen, Flußschiffahrt und Messen. — kiistritt ist eine Festung, welche an der Mündung der Warthe in die Oder liegt. Hier wurde Friedrich d. Gr. als Kronprinz eine Zeit lang von seinem Vater gefangen gehalten. — Stettin (140 T.) ist die Hauptstadt der Provinz Pommern und die erste Seehandelsstadt Preußens, auch die nächste Seestadt für Berlin. Dampfschiffe und kleine Seeschiffe können bis Stettin fahren, große Seeschiffe landen in Swinemünde ans Usedom; es ist der befestigte Seehafen von Stettin. Stettin hat sehr viele Fabriken, besonders Zuckerfabriken. Uebenstüsse der Oder sind von rechts die Warthe mit der Netze, von links die Glatzer Neiße, die Katzbach, der Bober und die Görlitzer Neiße. — a) Die Warthe ist der bedeutendste Nebenfluß der Oder von der rechten Seite und fast ebenso lang wie die Oder. Sie entspringt in Polen (Rußland), fließt erst fast parallel mit der Oder, wendet sich dann nach W. und mündet bei Küstrin. Ihr größter Zufluß ist die Netz e, welche die Pommersche Seen- platte nach 8. entwässert. Das Warthe- und das Netzebruch, früher sumpfige Gegenden, ließ Friedrich d. Gr. ebenfalls entwässern. Die größte Stadt an der Warthe ist Posen (/O T.), Hauptstadt der Provinz Posen und starke Festung gegen Rußland. — b) Die Glatzer oder Schleiche Ueiße entspringt im Glatzer Gebirgskessel und ist der wasserreichste Nebenfluß der Oder von l/U/Wt ivu£ (1;, Ajvv^^at'i , fjuml J-ima/Kilr i 1 %A^rial.
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