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1. Geographie des Deutschen Reiches - S. 36

1898 - Wittenberg : Herrosé
— 36 — bevölkert sind das Königreich Sachsen (245 auf 1 qkm), Thüringen, die Rhein- provinz (175 auf 1 qkm), Rheinhessen und der Kreis Beuthen in Schlesien. Schwach bevölkert sind das nördliche Deutschland und ein großer Teil Bayerns. „Der Grund der geringen Bevölkerung im Deutschen Tieflande und in Bayern liegt besonders darin, daß beide Gebiete ziemlich viel nn- fruchtbares Land enthalten (Moose, Sümpfe, Seen); dann wird auch in bei- den Gebieten vorherrschend Ackerbau getrieben, der weit weniger Menschen erfordert, aber auch weniger Menschen ernährt als die Industrie. Diese hat ihren Sitz besonders in Mittel-Deutschlaud, das deshalb stärker bevölkert ist." „Die Volksdichtigkeit zu kennen ist darum wichtig, weil man daraus meist auf den Grad der Bildung im Lande schließen kann. Denn wo die Menschen dichter nebeneinander wohnen, beginnt die Arbeitsteilung, wonach nicht jeder mehr genötigt ist, alle Handwerke zu können und alle Geräte, selbst Wohnung und Kleidung, sich herstellen und schaffen zu müssen, wie das bei den sogenannten wilden Völkern der Fall ist, bei denen die Volksdichtigkeit immer eine sehr geringe ist. Je näher die Menschen bei einander wohnen, desto schneller können sie sich ihre Gedanken und Erfindungen mitteilen und be- fördern gegenseitig ihre Bildung." — 20 deutsche Städte haben mehr als 100 T. Einwohner. 2. Abstammung und Sprache. Die Einwohner des Deutschen Reiches gehören ausschließlich dem Indogermanischen Volks stamme an, und zwar sind sie zum größten Teile Germanen oder Deutsche, nämlich etwa 49 Millionen. Nichtdeutsche sind entweder Slaven (2^ Mill., nämlich Polen in den östlichen Provinzen Preußens und Wenden in Sachsen) oder Litauer (150 T.) oder Romanen (10 T. an Preußens Westgrenze). Außerdem giebt es etwa 3/4 Mill. Juden. Die herrschende Spracht ist die deutsche. Sie zeichnet sich unter den neueren Sprachen durch Reichtum, Kraft und Biegsamkeit aus und ist nach der englischen die am weitesten verbreitete von den Kultursprachen Europas. Sie zerfällt in die beiden großen Abteilungen des Niederdeutschen und des Oberdeutschen. Das Niederdeutsche wird in dem nördlichen Flachlande gesprochen, das Oberdeutsche in dem gebirgigen Süden des Reiches. Aus beiden Mundarten hat sich seit der Reformation das Hochdeutsche als Schrift- und Umgangssprache der Gebildeten herausgebildet. 3. Religion. Im Deutschen Reiche sind 2 Religionen vertreten, die christliche und die jüdische. Erstere ist die herrschende; zu letzterer be- kennen sich etwa 8/4 Mill. Einwohner. Zur katholischen Kirche gehören über 1is, zur protestantischen nahezu a/g sämtlicher Bewohner. Beide Konfessionen haben seit dem Westfälischen Frieden (1648) gleiche Rechte. Vorherrschend ist der Protestantismus im Norden, der Katholizismus im Süden des Reiches. In Bayern, Baden und Elsaß-Lothriugeu giebt es mehr Katholiken als Protestanten. Die Juden sind am stärksten vertreten in Preußen (West- preußen, Posen und Schlesien) und Elsaß-Lothringen. Nur Österreich-Ungarn und Rußland beherbergen in Europa uoch eine größere Zahl Juden als Deutschland. 4. Beschäftigung, a) 3n Lezng auf Mineralien. Der Bergbau ist in Deutschland uralt und reich gesegnet. Er beschäftigt etwa 400 000 Menschen. Von Metallen wird gewonnen etwas Gold im Harz und Waschgold im Rhein, Silber und Kupfer im Harz und Erzgebirge, Eisen in Westfalen, in der
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