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1. Geographie des Deutschen Reiches - S. 45

1898 - Wittenberg : Herrosé
— 45 — Schlesien, das Königreich Sachsen, mehrere thüringische Staaten (Altenburg, Renß, Weimar, Gotha und Meiningen), Hessen-Nassau, Hannover, Braun- schweig und Anhalt. Der nördliche (Altmark) und östliche Teil (rechts von der Elbe und zwischen Elbe und Mulde) ist eben und meist sandig, der westliche und südliche Teil gebirgig, denn hier liegen Teile des Harzes und Thüringerwaldes. Die Provinz ist im ganzen fruchtbar; besonders fruchtbare Stellen sind die Magdeburger Börde, die „Goldene Aue" (= Thal der Helme), das Saale- und Unstruttal und die Umgegend von Erfurt. Die sandigen Gegenden rechts von der Elbe und das Eichs- seld im äußersten Westen der Provinz sind unfruchtbar. Die Bewässe- rung geschieht durch die Elbe mit der Schwarzen Elster, der Mulde, der Saale mit der Unstrut. (S. S. 31.) Die Bewohner sind fast durchweg deutscher Abstammung und bekennen sich meist zur protestantischen Religion. Die Hauptbeschäftigung ist Ackerbau (die Provinz ist ein Hauptkorn- land), Viehzucht, Gewerbe, Handel und Bergbau. In Bezug auf Zucker- rübenbau und Zuckerfabrikation nimmt die Provinz Sachsen die 1. Stelle in ganz Deutschland ein. Sie liefert auch das meiste Salz und die meisten Braunkohlen im Deutschen Reiche. Steinsalz wird bei Staßsurt und Erfurt, Solsalz bei Schönebeck und Halle gewonnen. Bei Schönebeck ist das reichste Salz werk Preußens. Silber, Kupfer und Eisen findet man im Harze. Aus dem bei Mausfeld gefundenen Silber wurden sogenannte Segensthaler geprägt. („Segen des Mansfelder Bergbaues.") Von der Viehzucht ist namentlich die Schafzncht hervorzuheben, welche mit derjenigen Schlesiens wetteifert. — Die Hauptstadt der Provinz ist Magdeburg. Die Provinz Sachsen zerfällt in die Regierungsbezirke Magdeburg, Merseburg und Erfurt. Magdeburg (215 T.) ist die stärkste Festung in Mitteldeutschland (s. S. 29). — Staßfurt an der Bode und Schönebeck an der Elbe sind große Salzwerke. — Halberstadt liegt unweit des Harzes in anmutiger Gegend und ist altertümlich gebaut. — Quedlinburg war ein Lieblingsort vieler deutscher Kaiser und ist der Geburtsort des Dichters Klopstock. — Merseburg (s. S. 31). — Naumburg und Weißenfels liegen an der Saale und treiben Obst- und Weinbau. — Eisleben ist Luthers Geburts- und Sterbeort (1483, f 1546). — Halle (s. S. 31). — Torgau (s. S. 29). — Wittenberg (s. S. 29). — Bei Lützen fiel (1632) der Schwedenkönig Gustav Adolf; ein Denkstein, der „Schwedenstein", bezeichnet den Ort, wo er sein Leben aushauchte. Bei Roßbach siegte das Heer Friedrichs des Großen (1757) über die Franzosen. Bei Auerstädt (und Jena) wurden (1806) die Preußen von Napoleon I. gänzlich besiegt. — Erfurt (74 T.) war früher Festung und ist die alte Hauptstadt Thüringens. Es liegt in sehr fruchtbarer Gegend. Großartig ist hier der Gemüsebau und die Kunstgärtnerei. Schon im Mittelalter wurde die Stadt „des heiligen römischen Reiches Gärtner" genannt. — Nordhausen liegt am Harz in der Goldenen Aue und ist berühmt durch seine Branntweinbrennereien („Nordhäuser"). — Bei Langen- salza wurden 1866 die Hannoveraner besiegt und gefangen. — Suhl galt früher wegen seiner Gewehrsabriken als „das Zeughaus von Deutschland"; jetzt liefert es namentlich Jagdgewehre. 8. Die provily Schleswig-Holsteitt (340 ^Meilen oder fast 19000 qkm rmd 13/10 Mill. Eiuw.), die volksärmste Provinz Preußens, nimmt die
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