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1. Geographie des Deutschen Reiches - S. 48

1898 - Wittenberg : Herrosé
— 48 — die Gebiete des früheren Kurfürstentums Hessen, des Herzogtums Nassau und der Freien Stadt Frankfurt a. M. in sich; welche 1866 zu Preußen kamen. Sie liegt westlich von der Werra, zu beiden Seiten der Fulda und im Winkel zwischen Main und Rhein. Manche Landstriche sind unfruchtbar, namentlich um das Rhöngebirge, andere fruchtbar, wie das Maiuthal und besonders der Rheingau (d. i. das Rheinthal vou der Mündung des Mains bis Bingen). Hier liegen die berühmtesten Wein orte Deutschlands: Rüdesheim, Geisenheim, Johannisberg. — Die Provinz Hessen-Nassau ist größtenteils gebirgig (Hessisches Bergland, Teile des Vogels- und Rhön- gebirges, Taunus, Westerwald), hat sehr schöne Wälder und zahlreiche Mineralquellen, welche vielen Menschen Heilung bringen (Wiesbaden, Ems u. s. w.). Bewässert wird sie durch Rhein, Main, Lahn, Werra und Fulda. Die Bewohner sind Deutsche und beschäftigen sich mit Acker- ban, Land- und Waldwirtschaft und Weinbau. — Die Provinz zerfällt in die Regierungsbezirke Kassel und Wiesbaden. Kassel (s. S. 28). — Fulda (s. S. 28). — Marburg an der Lahn hat eine Universität. — Hanau liegt im Mainthale und hat viele Fabriken. — Wiesbaden (74 T.) hat vielbesuchte heiße Bäder (70 Grad C.) und ist vou herrlichen Wäldern eingerahmt. — Ems, an der Lahn, ist ein weltberühmter Badeort. — Selters versendet große Mengen natürliches Selterswasser. — Schlangenbad ist ebenfalls ein Badeort. Es hat seinen Namen von den gelben Nattern, die einst von den Römern nach diesem Orte gebracht wurden. — Frankfurt a. M. (s. S. 26). — Zu Hessen-Nassau gehört auch Schmalkalden (Eisen- und Stahlfabrikation) am Thüringerwald. 11. Die provin) Westfalen (370 □Meilen oder 20 000 qkm und 2 7/10 Mill. Einw.) ist das Gebiet der oberen Ruhr, Lippe und Ems, wird auch „das Land der roten Erde" genannt. Sie grenzt an Hannover, Schaum- bürg-Lippe, Braunschweig, Lippe, Hessen-Nassau, Waldeck, Rheinprovinz und Niederlande. „Der nördliche Teil der Provinz ist nicht überall fruchtbar; besonders gesegnet ist dagegen der Hellweg, d. i. der Landstrich zwischen Haar und Lippe. Die Bauernschaften bestehen hier und im .Müitsterlande' aus einzelnen Gehöften; die Wirtschaftsgebäude liegen inmitten der Gärten, Wiesen und Felder, umschlossen von mächtigen, grün nmbnschten Erdwällen. Stets erbt der Hof auf den ältesten Sohn; jüngere Geschwister bleiben oft bis an ihr Lebensende auf dem Erbgute. — Das hügelige Sauerland im 8. hat wegen seines Reichtums an Kohlen und Eisen lebhaften Fabrikbetrieb. Meilenweit wandert man hier zwischen rauchenden Schorn- steinen." — Die Gebirge der Provinz sind der Teutoburger Wald, das Wesergebirge, das Sauerland und die Haar. Bewässert wird das Gebiet durch Weser, Ems, Lahn, Sieg, Ruhr und Lippe, welch letztere 4 dem Rheine zufließen und deren Wasserkraft vielfach zum Fabrikbetriebe benutzt wird. Die Bewohner sind Deutsche und zwar Nachkommen der alten Sachsen. Die Hauptbeschäftigung sind Bergbau (auf Eisen, Galmei und Steinkohlen), Industrie (Leinen- und Metallwaren); weniger bedeutend sind Ackerbau und Viehzucht; doch steht die Schweinezucht in ziemlicher Blüte, und die „westfälischen Schinken" sind wegen ihres Wohlgeschmackes in hohem Ansehen. — Die Provinz Westfalen zerfällt in die Regierungsbezirke Münlter, Minden und Arnsberg. Münster (57 T.) ist die Hauptstadt Westfalens und der Sitz eines Bischofs,
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