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1. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 15

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
- 15 - Ii Holz verladen, das auf der Memel hierhergebracht wird. Daher finden wir in Meme! auch über 60 Sagemühlen, in denen man das Holz zu Brettern, Balken :c. verarbeitet. — Zwischen dem kurischen und dem frischen Haff liegt wie eine Halbinsel das Samland, an dessen Küste viel Bernstein gefunden wird. (S. Natnrgesch. S. 161.) In das frische Haff mündet der Pregel; an demselben liegt Königsberg. 2. Königsberg (160 T.) ist die 2. Hauptstadt Preußens. Ziemlich in der Mitte der Stadt steht auf einer Anhöhe das königliche Schloß. Mit demselben ist die Schloß- kirche verbunden, in welcher am 18. Januar 1701 die Krönung Friedrichs I. zum Könige „in" Preußen stattfand, und in welcher 1861 auch Wilhelm I. gekrönt worden ist. Auf der östlichen Seite des Schlosses ist Friedrich I. ein Denkmal errichtet worden. Königs- berg ist eine bedeutende Handelsstadt. Dazu ist sie durch ihre Lage vorzüglich ge- eignet. Die größern Seeschiffe müssen zwar schon bei der Festung Pillan „gelöscht werden (warum?), die kleinern Seeschiffe aber können bis an den Packhof der Stadt fahren. K. ist auch eine starke Festung, durch welche die Ostgrenze Preußens gegen Rußland geschützt werden soll. Ihre Hauptstärke aber liegt nicht in den Mauern und Wällen, mit denen die Stadt selbst umgeben ist, sondern vielmehr in den 12 Außenforts, die vor der Stadt errichtet sind. — Königsberg hat auch eine Universität. 3. 'Litauen. Der nördliche Teil Ostpreußens führt den Namen Litauen. Weite Sumpfstrecken sind hier durch den Fleiß der Bewohner in fruchtbare Felder umgewan- delt worden. So gleicht die Gegend nm Trakehnen, einst ein wertloser Sumpf, jetzt einem Prächtigen Garten. Kreuz und quer ziehen sich durch diese Gegend dichte Alleen, und auf den üppigen Weideflächen tummeln sich, von berittenen Hirten überwacht, mutige Herden edler Rosse. Auch die Tilsiterniederung (westlich von Tilsit), die vox 150 Iahren nur aus Bruch- und Moorland bestand, ist jetzt mit ihren üppigen Korn- feldern, kräftigen Rinderherden und stattlichen Bauernhäusern eine der wohlhabendsten Gegenden Deutschlands. Die Litauer sind wahrscheinlich slavischen Ursprungs und sprechen noch heute ihre eigene Sprache. Sie zeichnen sich durch Gutmütigkeit und Gast- freiheit aus, auch rühmt man ihre Anhänglichkeit an den König. In entlegenen Gegen- den verfertigt sich der litauische Bauer noch alle Haus- und Wirtschastsgeräte selbst: Tische, Stühle, Räder, Wagen zc. Die Litauer züchten kräftige Pferde und sind auch geschickte Reiter. Schon die kleinen Knaben sitzen auf den kleinen, kräftigen Pferden ohne Zaum und Sattel so fest wie ein Alter. Die Hauptstadt Litauens ist Tilsit an der Memel. Hier wurde 1807 auf einem Floßzelt der unglückliche Friede zwischen Napoleon I. und Friedrich Wilhelm Iii. abge- schlössen (nachdem letzterer in den Schlachten bei Pr. Eylan und Friedland be- siegt worden war). Die zweitgrößte Stadt Litauens ist Insterbnrg, am Pregel gelegen. Gnmbinnen wurde 1723 an Stelle eines früheren Dorfes von Friedrich Wilhelm I. gegründet und den vertriebenen Salzburgern als Wohnsitz angewiesen. (Gesch. S.69.) Daher findet sich auch auf dem Markte daselbst das Standbild dieses Königs. Merke noch das Pferdegestüt Trakehnen und die Grenzstation Eydtkuhnen. 4. Masuren. Im Süden wird die Provinz von dem nördlichen Landrücken durch- zogen, der hier (wie in Westpreußen) seiner vielen Seen wegen auch die preußische Seenplatte genannt wird. Die bedeutendsten dieser Seen sind der Mauer- und der Spirdingsee. Hier auf dem Landrücken sind wir im Lande der (mit den Polen ver- wandten) Masuren. Die blauen, waldumsäumten Seen verleihen der Landschaft einen so großen Reiz, daß man die Umgebung Lötzens die „masnrische Schweiz" nennt. Da der Boden des Höhenrückens zedoch vielfach sehr sandig ist, so ist er größtenteils mit Kiefernwäldern bedeckt. Am bekanntesten ist die 100 km lange „Iohannisbnrger Heide", welche zuweilen noch von Wölfen und Luchsen (aus Rußland) ausgesucht wird. (Auf welche Erwerbsquellen werden die Masuren durch die fischreichen Seen und die großen Wälder hauptsächlich hingewiesen?)
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