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1. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 17

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
galizischen Hinterlande zugeführt werden. Einige km nördlich von dicht an der Weichselmündung, liegen seine beiden Vorhäfen: östlich die Festung Weichselmünde, westlich der Vorhafen Neufahrwasser, in welchem die Schiffe während des Winters — geschützt gegen Sturm und Eisgang — verweilen. 4. Die Weichselniederung umfaßt das Deltaland der Weichsel. Sie ist eine uu- gemein fruchtbare Ebene. Der Weizen wird daher hier mannshoch, und der Klee reicht den darin weidenden Rindern bis an die Brust. Im Frühlinge schwillt der Strom gewaltig an (warum?). Daher sind längs der Flußarme zu beiden Seiten haushohe Dämme errichtet, das Land gegen die Hochflut des Frühjahrs zu schützen. Nicht selten aber geschieht es, daß die Weichsel in ihrem südlichen Laufe bereits aufgetaut ist, wäh- rend sie weiter nach Norden noch von dickem Eise bedeckt wird. Dann schieben sich die Eisschollen über- und untereinander und verstopfen zuweilen den ganzen Flußlauf. Das Wasser staut sich daher auf und überflutet oder durchbricht die Dämme. Im Jahre 1855 stürzten die hereinbrechenden Fluten mitten in 2 dicht am Deiche liegende Dörfer hinein. Fast sämtliche Häuser wurden fortgerissen; viele Bewohner ertranken in den Fluten, andere erstarrten auf den Eisschollen, auf denen sie Rettung gesucht hatten. Die fruchtbaren Felder aber waren auf weite Strecken mit hohen Sandmassen bedeckt und in eine Wüste verwandelt worden. — Die Bewohner der Weichselniederung sind vielfach Nachkommen friesischer oder holländischer Ansiedler und — was bei der Fracht* barkeit des Bodens nicht zu verwundern ist — meist sehr wohlhabend. Nach holländischer Art haben sie viele Kanäle und Wasserschöpfmühlen angelegt. Dadurch erhält die Landschaft fast ein holländisches Aussehen. Die Tagelöhner („Jnstleute") sind polnischer Abstammung. Sie werden von den „Hofbesitzern" gut behandelt und reichlich mit Speise und Trank versehen. 5. Bei Danzig bildet die Ostsee die Danziger Bucht. Bon derselben ist durch die frische Nehrung das frische Haff und durch die Landzunge Hela das Putziger Wiek abgeteilt. Die Landzunge Hela ist etwa 45 km lang und 1—5 km breit. An ihrer Spitze trägt sie den Flecken Hela. C. Provinz Pommern. (30 T. qkm — 1,5 M.) 1. Das Odergebiet. Der Hauptfluß Pommerns ist die Oder (S. 8), durch welche die Provinz in Vor- und Hinterpommern geschieden wird. An der Oder liegt Stettin (120 T.), die Hauptstadt der Provinz Pommern und erste Seehandelsstadt Preußens. Letzteres ist sie durch ihre vorzügliche Lage geworden. Die Oder ist hier nämlich so tief, daß selbst beladene Seeschiffe bis an die Stadt fahren können. Dazu kommt ferner, daß Stettin der nächste Hafen Berlins ist. Die ausländischen Waren, welche nach Berlin gehen, nehmen daher meistens den Weg über Stettin. Berühmt ist auch die Schiffs- und Maschinenbauanstalt „Vulkan" in Bredow bei Stettin, wo jetzt die größten Panzerschiffe hergestellt werden, während man früher solche aus England beziehen mußte. — In 2 Stunden fährt man von Stettin aus mit einem Dampfboote nach dem Stet- tiner Haff. Dasselbe steht durch 3 Arme, Peene, Swine und Dievenow, mit der Ostsee in Verbindung. Durch diese 3 Wasserarme werden die beiden Inseln Use- dom und Wollin gebildet. Auf letzterer soll ehemals die alte Wendenstadt Vineta gelegen haben. Dieselbe ist aber 1183 durch ein Erdbeben oder durch eine Sturm- flut untergegangen. Abergläubische Schiffer behaupten, noch jetzt die Türme der Stadt bei stillem Wetter aus dem Grunde des Meeres sehen zu können. 2. Vorpommern hat durchweg recht fruchtbaren Boden und daher blühende Land- wirtschaften und prächtige Laubwälder. Die bedeutendste Stadt ist hier Stralsund, ehemals eine Festung, die Wallenstein vergeblich belagerte (Gesch. S. 54) und in der 1809 Schill seinen Tod sand (Gesch. S. 82.) Südöstlich von Str. liegt Greifswald mit einer der ältesten Universitäten Deutschlands. Die vielen Meeresbuchten an der Realienbuch A. (Ii. Erdkunde.) 2
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